Meine Keramik im Wandel
Nach vielen Ton- und Glasurversuchen, entwickelte ich mit der Zeit meinen eigenen Stil. Erste Online-Verkäufe über Dawanda liefen erfolgreich und so tastete ich
mich auch in Sachen Internet-Werbung weiter voran. Eine Facebook-Seite wurde eingerichtet und ein Netzwerk mit vielen interessanten Verbindungen aufgebaut. Mit steigenden Verkäufen wurden auch
die Gebühren bei Dawanda höher und so entschied ich mich zur eigenen Domain mit Online-Shop. Was mir zunächst wie ein Wagnis vorkam, zeigte sich später aber als der richtige Weg. In einer
zunehmend digitalisierten Welt spielt die Bedeutung des Online-Handels auch für das Handwerk eine immer größere Rolle und eröffnet neue Möglichkeiten und Chancen für die Vermarktung der
handgefertigten Produkte.
Positive Resonanz in den Medien
Durch die Facebookseite kamen dann verschiedene Presseanfragen und es wurde immer mal wieder über meine Keramiken berichtet. Erstmals 2012, wo im Januar-Heft der Zeitschrift Kraut & Rüben, ein Bericht über die Zaunhocker erschien. Es folgten Beiträge anderer Magazine und eine Nominierung zur Keramikerin des Monats durch die Firma Kerambedarf. Die Online-Präsenz des renommierten Tonlieferanten Carl Jäger aus Höhr Grenzhausen. Die Presseberichte über meine Arbeit haben nicht nur zu einem größeren Bekanntheitsgrad geführt, sondern auch zu einer Steigerung der Verkaufszahlen. Die Nachfrage nach meinen Unikaten stieg stetig an. Besonders Zaunhocker und Käferzipfel entwickelten sich zu meinen bestverkauften Produkten.
Weiterentwicklung
Die mit Holzwolle gefüllten Keramikzipfel dienen Gartennützlingen als Überwinterungsquartier. Nicht nur als Zaundeko, auch als Beetstecker werden diese Insektenhotels bis heute sehr gerne gekauft. Wegen der Beliebtheit habe ich immer wieder verschiedene Abwandlungen hergestellt. Zu den erfolgreichsten zählen die Serien der Zaunwichtel und Zaunmädels. Aus meinen Erfahrungen kann ich heute sagen, dass ich es wichtig finde, einen eigenen Stil zu entwickeln, diesen konsequent zu pflegen und immer wieder offen für neue Ideen zu sein.
Veränderungen
Ständig die gleichen Figuren anzufertigen wird irgendwann monoton, deshalb hatte ich entschieden bestimmte Serien nur noch in größeren Abständen herzustellen.
Manche Figuren waren zuletzt nicht mehr im Shop zu finden, dafür sind andere hinzugekommen. Die Käferzipfel jedoch sind dauerhaft geblieben. Um größere Stückzahlen anbieten zu können, habe ich
mich irgendwann auf ein einheitlicheres Aussehen festgelegt und die Zipfel von einer Keramikerin auf der Scheibe drehen lassen. Um bestehen zu können, muss man halt auch ein wenig wirtschaftlich
denken.
Es war nicht immer einfach
Es gab Höhen und Tiefen in diesen 15 Jahren. Bei der Einführung der EU Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) 2018 hatte ich ernsthaft überlegt den Shop aufzugeben. Eine gewaltige Anzahl von rechtskonformen Voraussetzungen mussten auf der Website geschaffen werden, manche mit erheblichen Konsequenzen bei falscher Umsetzung. Es galt sich gut zu informieren, denn Unwissenheit schützt vor Abmahnungen nicht. Online-Shop-Betreiber hatten sich durch einen Wust an Vorschriften zu kämpfen. Unendlich viel Arbeit und Veränderung, um all diese neuen Anforderungen umzusetzen. Ich habe die Website dann entsprechend verkleinert, um den Aufwand realisierbar zu halten. Viele Service-Angebote, wie z.B. der Newsletter, fielen der Datensparsamkeit zum Opfer.
Die Last der Bürokratie
Auch das Verpackungsgesetz bedeutete nicht nur eine Menge
Zeitaufwand, sondern Kosten. Die letzte Verordnung von 2023 betreffend Österreich, war für viele Kleinunternehmen finanziell nicht mehr stemmbar. Die Ausgaben standen in keiner Relation
mehr zu den Einnahmen. Für mich ein Grund, schweren Herzens den Versand nach Österreich einzustellen. Zuletzt wegen der gesetzlichen Auflagen, nur noch innerhalb Deutschlands. Zu Anfang waren es
alle EU-Länder und die Schweiz.
Der Online-Verkauf birgt eine Menge Herausforderungen in sich, dennoch bietet er auch viele Chancen und Vorteile wie z.B. die große Reichweite. Die Leidenschaft zu
meiner Arbeit und die motivierende Resonanz der Kunden haben mich stets zum Weitermachen angespornt. Durch Ausdauer und Kreativität habe ich alle Hürden letztlich doch geschafft. Das macht mich
schon ein wenig stolz und ich schaue heute gerne auf diese 15 Jahre zurück.