Ich kann kaum glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist. Meine ersten Werke waren noch sehr einfach und unbeholfen, anfangs ja auch nur Hobby. Aber mit jedem
Stück konnte ich meine Fertigkeiten verbessern und meinen eigenen Stil entwickeln. Besonders an den modellierten Figuren hängt man mit dem Herzen und es fiel mir oft schwer mich von bestimmten Werken zu trennen. Die Verkaufsfotos, die ich für den Online-Shop brauchte, habe ich mir daher zur Erinnerung in einem Archiv abgespeichert. Im
Laufe der Jahre sind so viele Keramikstücke entstanden, dass ich inzwischen eine riesige Foto-Sammlung aufweisen kann. Einen kleinen Querschnitt habe ich für diesen Rückblick auf 15 Jahre
Töpferlaufbahn ausgesucht.
Nachdem ich in den vorherigen Abschnitten meinen Werdegang als Töpferin beschrieben habe, möchte ich hier nochmal auf die Bedeutung des Online-Handels für das
Handwerk in der heutigen Zeit eingehen. Die Art und Weise, wie wir handgefertigte Produkte erwerben und verkaufen, hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Märkte spielen zwar immer noch
eine große Rolle und deren Charme ist unangezweifelt. Der Online-Handel bietet aber uns als Künstlerinnen und Künstlern eine wesentlich größere Reichweite um unsere Produkte einem breiteren
Publikum zugänglich zu machen. Es stellt den Kunsthandwerker jedoch vor neue Herausforderungen, denn das Online-Marketing ist nicht jedermanns Sache. Ich war dankbar und froh für diese
Möglichkeit der Vermarktung, habe den Sprung in die Online-Welt gewagt und meine eigene Website erstellt. Ich bin bis heute dankbar für diese
Chance und habe zuletzt sogar ausschließlich über das Internet verkauft.
Die Online-Vermarktung war auch für mich, als Frau aus der Werbung, eine große Herausforderung. Aber sie hat mir Freude gemacht. Durch gezielte Marketing-Maßnahmen gelang es mir allmählich eine Kundengemeinde aufzubauen und meine Produkte gut zu verkaufen. Nach nun 15 Jahren Online-Handel kann ich rückblickend sagen, es ist wichtig, an sich selbst zu glauben und nicht vorschnell aufzugeben. Am Ende hat sich für mich jeder Einsatz gelohnt. Vielleicht konnte ich mit diesem Blogbeitrag und meinem persönlichen Werdegang andere auf ihrem eigenen Weg bestärken. Das würde mich freuen.
Nach vielen Ton- und Glasurversuchen, entwickelte ich mit der Zeit meinen eigenen Stil. Erste Online-Verkäufe über Dawanda liefen erfolgreich und so tastete ich
mich auch in Sachen Internet-Werbung weiter voran. Eine Facebook-Seite wurde eingerichtet und ein Netzwerk mit vielen interessanten Verbindungen aufgebaut. Mit steigenden Verkäufen wurden auch
die Gebühren bei Dawanda höher und so entschied ich mich zur eigenen Domain mit Online-Shop. Was mir zunächst wie ein Wagnis vorkam, zeigte sich später aber als der richtige Weg. In einer
zunehmend digitalisierten Welt spielt die Bedeutung des Online-Handels auch für das Handwerk eine immer größere Rolle und eröffnet neue Möglichkeiten und Chancen für die Vermarktung der
handgefertigten Produkte.
Durch die Facebookseite kamen dann verschiedene Presseanfragen und es wurde immer mal wieder über meine Keramiken berichtet. Erstmals 2012, wo im Januar-Heft der Zeitschrift Kraut & Rüben, ein Bericht über die Zaunhocker erschien. Es folgten Beiträge anderer Magazine und eine Nominierung zur Keramikerin des Monats durch die Firma Kerambedarf. Die Online-Präsenz des renommierten Tonlieferanten Carl Jäger aus Höhr Grenzhausen. Die Presseberichte über meine Arbeit haben nicht nur zu einem größeren Bekanntheitsgrad geführt, sondern auch zu einer Steigerung der Verkaufszahlen. Die Nachfrage nach meinen Unikaten stieg stetig an. Besonders Zaunhocker und Käferzipfel entwickelten sich zu meinen bestverkauften Produkten.
Die mit Holzwolle gefüllten Keramikzipfel dienen Gartennützlingen als Überwinterungsquartier. Nicht nur als Zaundeko, auch als Beetstecker werden diese Insektenhotels bis heute sehr gerne gekauft. Wegen der Beliebtheit habe ich immer wieder verschiedene Abwandlungen hergestellt. Zu den erfolgreichsten zählen die Serien der Zaunwichtel und Zaunmädels. Aus meinen Erfahrungen kann ich heute sagen, dass ich es wichtig finde, einen eigenen Stil zu entwickeln, diesen konsequent zu pflegen und immer wieder offen für neue Ideen zu sein.
Ständig die gleichen Figuren anzufertigen wird irgendwann monoton, deshalb hatte ich entschieden bestimmte Serien nur noch in größeren Abständen herzustellen.
Manche Figuren waren zuletzt nicht mehr im Shop zu finden, dafür sind andere hinzugekommen. Die Käferzipfel jedoch sind dauerhaft geblieben. Um größere Stückzahlen anbieten zu können, habe ich
mich irgendwann auf ein einheitlicheres Aussehen festgelegt und die Zipfel von einer Keramikerin auf der Scheibe drehen lassen. Um bestehen zu können, muss man halt auch ein wenig wirtschaftlich
denken.
Es gab Höhen und Tiefen in diesen 15 Jahren. Bei der Einführung der EU Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) 2018 hatte ich ernsthaft überlegt den Shop aufzugeben. Eine gewaltige Anzahl von rechtskonformen Voraussetzungen mussten auf der Website geschaffen werden, manche mit erheblichen Konsequenzen bei falscher Umsetzung. Es galt sich gut zu informieren, denn Unwissenheit schützt vor Abmahnungen nicht. Online-Shop-Betreiber hatten sich durch einen Wust an Vorschriften zu kämpfen. Unendlich viel Arbeit und Veränderung, um all diese neuen Anforderungen umzusetzen. Ich habe die Website dann entsprechend verkleinert, um den Aufwand realisierbar zu halten. Viele Service-Angebote, wie z.B. der Newsletter, fielen der Datensparsamkeit zum Opfer.
Auch das Verpackungsgesetz bedeutete nicht nur eine Menge
Zeitaufwand, sondern Kosten. Die letzte Verordnung von 2023 betreffend Österreich, war für viele Kleinunternehmen finanziell nicht mehr stemmbar. Die Ausgaben standen in keiner Relation
mehr zu den Einnahmen. Für mich ein Grund, schweren Herzens den Versand nach Österreich einzustellen. Zuletzt wegen der gesetzlichen Auflagen, nur noch innerhalb Deutschlands. Zu Anfang waren es
alle EU-Länder und die Schweiz.
Der Online-Verkauf birgt eine Menge Herausforderungen in sich, dennoch bietet er auch viele Chancen und Vorteile wie z.B. die große Reichweite. Die Leidenschaft zu
meiner Arbeit und die motivierende Resonanz der Kunden haben mich stets zum Weitermachen angespornt. Durch Ausdauer und Kreativität habe ich alle Hürden letztlich doch geschafft. Das macht mich
schon ein wenig stolz und ich schaue heute gerne auf diese 15 Jahre zurück.
Wow, unglaublich, wie die Zeit vergeht! Ein neues Jahr hat begonnen und mit einem Blick in den Kalender stelle ich voller Erstaunen fest, mein Online-Shop besteht seit fast 15 Jahren. Im April ist das Jubiläum. Deshalb möchte ich heute mal auf diese Zeit zurückblicken, meine Erfahrungen und Erinnerungen teilen. Ich möchte erzählen, wie mein Online-Abenteuer im Jahr 2009 begann und wie es sich bis heute entwickelt hat. Welche Höhen und Tiefen ich auf meinem Töpferweg erlebt habe und ich möchte einen Querschnitt all meiner bis heute gefertigten Keramiken zeigen. Beim Durchschauen der Fotos schwelge ich gerade ein bisschen in Erinnerungen. Du meine Güte, vieles davon hatte ich schon ganz vergessen. Begleitet mich auf dieser Reise durch die Töpfer-Vergangenheit. Es werden noch weitere Blogbeiträge folgen, aber hier jetzt mal die ersten Bilder. Viel Spaß beim Schauen.
Eigentlich stamme ich aus der Werbebranche, habe für Unternehmen wie McDonalds, den Deutschen Sportbund und Kenwood Elektronics gearbeitet. Nach einem familiär bedingten Umzug auf's Land, war eine Fortsetzung meiner Tätigkeit nur noch schwer möglich, zumal wir inzwischen zur Familie mit zwei Kleinkindern herangewachsen waren. So nutzte ich zunächst mein langjähriges Hobby und gab Töpferkurse. Irgendwann, als die Töchter älter wurden, fing ich mit dem Verkauf meiner Werke an, zunächst auf Töpfer- und Weihnachtsmärkten. Ein besonderes Highlight war für mich die Auszeichnung auf dem Künstlermarkt in Offenbach, als schönster Verkaufsstand.
Den ersten Online-Auftritt hatte ich über die Kunsthandwerker-Plattform Dawanda. Das Internet hatte es während meiner Ausbildung so noch nicht gegeben und war eine
unglaublich spannende Herausforderung für mich. Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartet und ob ich überhaupt Erfolg haben würde. Aber ich wusste, dass es wichtig war, meine Arbeit online zu
präsentieren, um eine größere Reichweite zu erzielen.
Nicht nur das World Wide Web galt es zu erobern, auch fachlich waren noch Hürden zu nehmen. Bis dahin hatte ich viele Werke in Terrakotta gestaltet. Ich liebe den erdig warmen Farbton bis heute, aber für den dauerhaften Einsatz im Garten hat sich diese Art der Keramik nicht bewährt. Ich wollte frostsichere Gartenkeramik anbieten und musste deshalb auf Hochbrand umstellen. Sowohl die Tonmassen, als auch die Glasuren müssen aufeinander abgestimmt und für den sogenannten Steinzeugbrand geeignet sein. Ich begann mit Redox-Farben, die im Einmalbrand auf den lederharten Ton aufgetragen werden können.
Hochgebrannter roter Ton wird im Resultat sehr dunkel, was durchaus seinen Reiz hat. Ich wollte aber auch bunte Farben anbieten. Es folgten viele Versuche, bis ich letztlich eine Auswahl an Flüssigglasuren zusammengestellt hatte, die dann fortlaufend bei mir Verwendung fand. Hin und wieder ist auch mal die Experimentierfreude mit mir durchgegangen und es entstand ein wilder Farbmix. Aber eigentlich liebe ich die farblich harmonische Gestaltung.
Das war der erste Teil meiner Rückschau, ich werde noch berichten, wie es in meiner Töpferlaufbahn weiterging. Bleibt dran und freut Euch auf noch mehr Fotos aus 15 Jahren Keramik-Leidenschaft.
Da ich beabsichtige in meinem Töpferblog demnächst auch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Thema Formenbau aufzunehmen, wollte ich mich zunächst umfassend informieren. Ich habe zwar für den Eigengebrauch schon die ein oder andere Form selbst hergestellt, aber so richtig der Profi bin ich leider nicht. Mir ist dann eine Neuerscheinung in's Auge gesprungen, die mir sehr vielversprechend vorkam. Ich danke der Autorin Erika Post für das Rezensions-Exemplar. Dieses Buch ist wirklich eine Ideen-Fundgrube, wenn es um das Herstellen von Eindrückformen für's Töpfern geht.
Im Fachhandel sind verschiedenste Eindrückformen aus Gips erhältlich, die man natürlich auch selbst herstellen kann. Je nach Objekt lassen sich mit Gipsbinden, Ton oder Schlicker ebenfalls entsprechende Formen bauen. Ich verwende z.B. gerne Abformungen aus ungebrannter Tonmasse. Alle Methoden werden in dem Buch umfassend vorgestellt.
Eine selbst getöpferte Figur kann immer wieder reproduziert werden, wenn man vom noch ungebrannten Objekt eine Gipsform fertigt. Individuelle Veränderungen sind noch möglich, aber ein immer gleicher Grundkörper wird über die Eindrückform hergestellt. Richtig spannend wird es, wenn man sich auf Objektsuche begibt, denn es lassen sich auch Dinge aus der Natur oder einfache Alltagsgegenstände abformen. Wichtig ist dann die Wahl des richtigen Trennmittels, damit das Musterstück sich später gut aus der Form lösen lässt. Ideen, Vorschläge, bebilderte Anleitungen und vor allem ganz viel Grundwissen ist in diesem Buch zu finden. Ich kann es wirklich aus eigener Überzeugung empfehlen.
Selbstgemachte Geschenke sind immer etwas ganz Besonderes und drücken Liebe und Zuneigung aus. Diese kleinen Keramikblüten sind einfach nachzuarbeiten und ein hübsches Mitbringsel. Sie welken nie und müssen auch nicht gegossen werden. Immergrüne oder verblühte Topfpflanzen lassen sich mit den Tonblümchen prima aufhübschen. Am besten macht man gleich ein paar mehr, dann ist für jede Gelegenheit ein kleines Präsent da.
Die unten abgebildete Keramikmasse härtet ohne Brennen an der Luft aus, kann aber genauso gut auch im Brennofen gebrannt werden. Weiterhin brauchen wir eine ca. zwei bis drei Zentimeter große Deko-Blüte. Hier würde ich natürlich erstmal zu Hause schauen, was sich so findet. Eine Holzblüte wäre optimal, da das Material sich gut aus der Tonmasse entfernen lässt und nicht klebt. Acryllack gibt den Blüten die gewünschte Farbe und macht sie gleichzeitig wetterfest. Dann fehlen nur noch die Holzspieße, um die fertigen Blüten aufzustecken.
Ich fertige mir zunächst eine Form, dazu benötigt man eine beliebige Deko-Blüte aus Plastik, Holz oder Porzellan. Diese Blume dient lediglich zum Abformen. Man drückt sie in Ton- oder Modelliermasse und lässt den Abdruck trocknen bis er fest geworden ist. Nun rolle ich zwischen beiden Händen eine kleine Tonkugel bis diese schön rund und gleichmäßig ist. Die Kugel wird mittig auf die Form gelegt und mit einem Holzbrett sachte flachgedrückt.
Wer möchte, kann seine Initialen oder einen 'Handmade'-Stempel-Abdruck auf der nun nach oben zeigenden Rückseite eindrücken. Mit einem Schaschlikspieß oder Zahnstocher steche ich von unten ein Loch, dass mit kreisender Bewegung etwas vergrößert wird. Der Ton schrumpft beim Trocknen und Brennen, daher muss das Loch unbedingt größer als das Stöckchen sein, das Sie nachher als Stecker verwenden möchten. Mit dem Schaschlikspieß lässt sich die fertige Blüte dann auch recht gut aus der Form hebeln. Sollte dies nicht gelingen, einfach ein wenig antrocknen lassen, dann fällt sie beim Umdrehen von alleine heraus.
Aus Modelliermasse hergestellte Blüten lässt man dann einfach an der Luft trocken. Sie können noch nach Herzenslust farbig bemalt werden. Abgeblühte Topfpflanzen bekommen mit diesen dauerhaft schönen Keramikblüten ein ganz neues Erscheinungsbild. Blüten zu jeder Jahreszeit und das selbst in schattigsten Ecken.
Während man hier bei uns versucht Schäden möglichst unsichtbar zu reparieren, da wir sie als unschön wahrnehmen, hat der Japaner ein ganz anderes Schönheitsempfinden. Die Bruchstellen werden sogar noch hervorgehoben, mit Gold verziert und es entsteht eine ganz neue Optik des alten Objektes. Wertvoller als zuvor. Seit 500 Jahren wird in Japan zerbrochenes Geschirr mittels der Kintsugi-Methode aufgearbeitet. Eine Handwerkskunst, die Altes schätzt und im Unvollkommenen die Schönheit sieht. Da sich inzwischen auch bei uns der Gedanke der Nachhaltigkeit gegenüber der Wegwerfmentalität durchsetzt, findet die Kintsugi-Reparatur immer mehr Liebhaber.
Es handelt sich um eine sehr aufwendige Reparatur-Methode bei der Risse und Sprünge mit Japanlack (Urushi) und Goldstaub ausgebessert werden. Viele Arbeitsschritte sind erforderlich. Der Lack wird in mehreren Schichten aufgetragen, muss immer wieder poliert werden und dazwischen in einem speziellen Feuchtschrank aushärten. In Deutschland konnte ich nur eine einzige Adresse finden, um ein zerbrochenes Lieblingsstück nach der Kintsugi-Methode reparieren zu lassen. Die Japanerin Natsuyo Watanabe bietet diesen Service seit 2011 in Berlin an und hat wohl auch viel Zuspruch gefunden. Sie schreibt auf ihrer Website, dass mit Wartezeiten oft länger als ein halbes Jahr zu rechnen ist. Der Link ist am Ende meines Beitrags zu finden.
Nicht nach der kunstvollen traditionellen Methode, sondern mit Zwei-Komponentenkleber und Goldfarbe. Das ist natürlich nicht vergleichbar, aber einen Testversuch wollte ich doch mal machen. Oft hängen ja auch Erinnerungen an solchen zerbrochenen Keramikstücken und es wäre doch schön, da was retten zu können. Das Ergebnis ist für die Spülmaschine zwar nicht mehr geeignet, aber durchaus als dekorativs Objekt mit ganz neuem ästhetischem Wert.
Aus zwei Komponenten bestehende Kleber bilden nach dem Anmischen eine sehr dauerhaft feste Verbindung. Ich habe beim Anrühren gleich noch die Goldpigmente dazugemischt. Eine Seite der Scherbenteile dünn damit bestreichen und dann beide fest zusammendrücken. Die Klebestellen sollten vorher trocken, sauber und fettfrei sein. Der Komponentenkleber haftet direkt, härtet aber erst nach mehreren Stunden richtig aus. Deshalb habe ich Kreppband als Fixierung verwendet. Selbstverständlich kann man auf diese Weise zerbrochene Keramik auch ohne Goldpigmente reparieren.
Es ist wohl Geschmacksache. Mir gefällt der reparierte Teller jetzt sogar noch besser als vorher, auch wenn mein Werk von einer echten kunstvollen Kentsugi-Reparatur noch weit entfernt sein mag. Es ist ja auch ein selbst getöpferter Teller, der auch vorher schon nicht perfekt war. Ein Herzensstück halt, das ich jetzt noch ein bisschen mehr mag.
Auch Beziehungen können in die Brüche gehen, Lebensplanungen und Träume zerplatzen. Man wünscht sich sein altes Leben zurück und versucht krampfhaft aus den Scherben die alte unversehrte Form wieder herzustellen. Es bleiben aber die Risse und Sprünge, die seelischen Narben. Wir fühlen uns zerbrochen. Die Kintsugi-Philosophie sieht auch hier das Besondere im Makel. Geheilte Beziehungen sind um so wertvoller, wenn sie Krisen überstanden haben und nicht einfach weggeworfen wurden. Die Bruchstellen unseres Lebens können lehrreich und bedeutsam sein, da wir in Zukunft mit mehr Achtsamkeit darauf schauen werden und eine noch tiefere Verbundenheit entsteht.
Abwehrhaltung verbittert das Herz. Wenn wir schmerzliche Erfahrungen wie Enttäuschung, Verlust oder Verrat, als Teil unserer Vergangenheit akzeptieren und annehmen, werden wir frei sein wieder Glück zu empfinden. Wir sollten also unserer selbst Willen das Verzeihen lernen. Greta Silver hat es in einem Podcast sehr schön erklärt. Wir können die Vergangenheit nicht ändern, sollten vielmehr auf die Selbstheilungskräfte unserer Seele vertrauen, dann kann der Schmerz mit der Zeit verblassen und heilen. Mit Wertschätzung und Mut werden wir in der Lage sein uns ein neues Leben aufzubauen, das noch kostbarer ist, als zuvor. Sie zitiert dazu einen Song von Leonhard Cohen: There is a crack in everything, that's how the light gets in. Durch die Risse kann jetzt das Licht durchscheinen und alles wird heller.
Blogbeitrag von Der blaue Distelfink.de 'Wenn Keramiknarben zu Goldspuren werden'
Blogbeitrag von Rita-mithandundherz zu ihrem ersten Kintsugi-Versuch mit einer Keramikschale
Podcast von Greta Silver 'Glücklich sein ist eine Entscheidung'
Reparatur-Service Tsugi.de in
Berlin
Aus eigenem Interesse besuche ich gerne Gartenmessen oder schaue mir mit Begeisterung Privatgärten an. Irgendwann hatte ich einen derart großen Fundus an entsprechenden Fotos, dass ich mir Anfang 2013 überlegt habe einen Blog zu starten. Abgesehen von meiner eigenen Keramik wollte ich dort all die zahlreichen Deko-Ideen vorstellen, die ich mittels meiner Bilder festgehalten hatte. Diesen Gartendeko-Blog gibt es nun seit 7 Jahren mit inzwischen über einer Million Seitenaufrufen. Im Laufe der Zeit sind immer mal Pressemeldungen und auch ein kleines Buch zum Blog erschienen. Auch Radio FFH hat den Gartendeko-Blog im Mai dieses Jahres vorgestellt.
An erster Stelle stehen DIY-Anleitungen und schöne Bilder aus privaten Gärten. Jede Menge Gartendeko zum Kaufen oder Selbermachen. Viele Recycling-Ideen, jahreszeitliche Dekoration, nützliche Dinge die auch dekorativ sein können, Gartengestaltungs-Tipps oder Vorschläge für einen hübsch gedeckten Gartentisch.
Weiterhin gibt es reichlich bebilderte Rückschauen zu Gartenmessen oder offenen Gartenpforten. Vorschläge für Ausflugsziele die das Herz von Gartenfreunden höher schlagen lassen. Geschenkideen, Buchvorschläge und auch immer mal ein Gewinnspiel.
Am Tag der offenen Gartentür oder auch auf Einladung von Gartenbesitzern wird mir Einblick in die unterschiedlichsten Gärten gewährt. Solche Besuche in privaten Gärten finde ich immer wieder total spannend. So unterschiedlich wie die Menschen nun mal sind, sind es auch ihre Gärten. Viele Gärten habe ich bereits im Gartendeko-Blog vorgestellt, zuletzt einen ehemaligen Bauerngarten, der schon längst viel mehr als das ist. Pia Hillerich hat hier mit unglaublichem Pflanzen- und Deko-Talent einen echten Traumgarten geschaffen. Mehr dazu im Blogbeitrag.
Im Rahmen einer Radio-Sendung zum Thema Selbermachen, wurde meine Idee mit den Käferhaus-Tassen vorgestellt und es gab einen entsprechenden Beitrag auf der FFH-Website mit Verlinkung zum Landhausidyll-Online-Shop. Auch die bepflanzten Jeanstaschen, eine Idee aus meinem Gartendeko-Blog, haben es in's Radio geschafft. Gleich mehrmals waren meine Anleitungen zu diesen Dekoideen am 1. Mai 2020 über den FFH-Sender zu hören. Ein sehr herzliches Dankeschön an alle Beteiligten der Sendung Mein Zuhause von Hit Radio FFH.
Seit 10 Jahren verkaufe ich meine Keramik ausschließlich über das Internet. Am letzten Wochenende habe ich erstmals einen Tag der offenen Tür für die Menschen hier in der Region angeboten. Es kamen viele Freunde, Bekannte, Nachbarn und Interessierte aus der Umgebung. Manche haben sogar auch eine längere Anfahrt in Kauf genommen. Für mich ein toller Tag mit vielen angenehmen Gesprächen. Auch eine Menge vorher nur flüchtig gesehener Gesichter durfte ich begrüßen und in Unterhaltungen näher kennenlernen. Die Atmosphäre war gemütlich und ungezwungen und es haben sich stets kleine Grüppchen gefunden. Bei Kaffee, Tee und Gebäck wurde Geschaut und Geplaudert und so manches erste Weihnachtsgeschenk erstanden.
Allen die hier waren, sage ich von Herzen Danke! Meinen Kunden für ihre Einkäufe, aber auch denen die nur mal schauen wollten. Es gab nämlich so nette anerkennende Worte und freundliche Unterhaltungen, das motiviert doch ungemein. Auch über das Weitersagen und Empfehlen habe ich mich riesig gefreut. Ein besonderer Dank geht jedoch auch an meine vielen liebenswerten Helferlein. Mit Besorgungen, Einkäufen, Kuchen und tatkräftiger Untersützung wurde mir tüchtig unter die Arme gegriffen. Ohne Euch hätte ich das niemals stemmen können. Ihr seid wundervoll!
Grundsätzlich muss eine Keramik nicht glasiert werden, sie kann durch eine hohe Brenntemperatur auch ohne Glasur vollkommen wasserundurchlässig und frostfest sein. Aber so eine glasierte Oberfläche macht natürlich mächtig was her und es tut sich ein unglaubliches Experimentierfeld hier für Dich auf. Die Auswahl an Farben ist riesig, von matt über seidenmatt bis glänzend, von uni bis melliert oder gesprenkelt, von deckend bis durchscheinend, aber auch für verschiedene Brenntemperaturen geeignet. Du wirst als Anfänger wahrscheinlich erstmal mit der Fülle des Angebotes überfordert sein. Da es in meinem Töpferblog ja um's Töpfern lernen geht, bekommst Du hier eine Hilfestellung für Beginner.
Im Handel werden Glasuren als Pulver- oder Flüssigglasuren angeboten. Erstere mögen zwar günstiger sein, aber für Anfänger empfehle ich auf jeden Fall die flüssige Form. Trotzdem möchte ich weiter unten kurz auf die Pulverglasuren eingehen.
Gebrauchsfertige Glasuren sind professionell hergestellt, werden auch in kleinen Gebinden verkauft und sind ideal für Hobbytöpfer. Die Farben sind optimal aufgearbeitet, um ein leichtes Arbeiten und beste Glasurergebnisse zu gewährleisten. Durch sehr langes Stehen können Glasuren mit der Zeit dickflüssiger werden, da gibt man einen kleinen Schluck Wasser hinzu und rührt die Masse mit einem Spachtel wieder auf. Selbst vollkommen eingetrocknete Glasuren lassen sich wieder verflüssigen. Hierzu das Ganze vor dem Rühren noch etwas anquellen lassen. Mit fertigen Flüssigglasuren kannst Du als Anfänger die besten Ergebniss erzielen und hast wenig Aufwand bei der Vorbereitung. Selbst ich, als gewerbliche Keramikherstellerin, verwende die fertigen Glasuren, weil das Arbeiten damit einfach angenehmer ist. Ich muss zugeben, ich scheue mich auch vor der Staubentwicklung die beim Anrühren der Pulverglasuren zwangsläufig entsteht.
Du musst das Glasurpulver mit soviel Wasser anrühren, dass eine flüssig-cremige Konsistenz entsteht. Langsam nach und nach das Wasser zugießen. Zum Umrühren eignet
sich ein alter Kochlöffel. Aber vorsicht, das Pulver staubt. Diesen Staub bitte nicht einatmen! Man sollte eine Feinstaubmaske beim Glasuranrühren tragen. Die flüssige Glasur etwas quellen lassen
und dann nochmals Wasser zugeben. Hier ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt, denn die richtige Konsistenz ist sehr ausschlaggebend für ein gutes Glasurergebnis. Die Beschaffenheit der Glasur
sollte mit flüssiger Sahne oder Kondensmilch vergleichbar sein. Hast Du die richtige Konsistenz für Deine Glasur hinbekommen, musst Du sie noch durch ein sehr feines Sieb rühren, um zu
verhindern, dass sich noch Bröckchen in dem Gemenge befinden.
Die angerührte Glasur kannst Du in Schraubverschlußdosen oder Plastikeimern mit Deckel aufbewahren, es eignen sich aber auch Joghurt-Eimerchen. Vor jedem Glasieren musst Du die Glasurmasse kräftig durchrühren, denn die Masse setzt sich ab. Es kann schonmal etwas länger dauern mit dem Rühren. Du solltest auf jeden Fall so lange rühren, bis Wasser und Glasurmasse wieder vollkommen vermengt sind.
Flüssigglasur
+ Kleine Mengen erhältlich
+ Optimal aufgearbeitet
+ Keine Staubentwicklung
+ Im Einmalbrand verwendbar
- In größeren Mengen teurer
Pulverglasur
+ Ergibt größere Mengen
+ Kostengünstiger
- Staubentwicklung
- Braucht etwas Wissen und Übung
- Schrühbrand erforderlich
Dein Keramikobjekt muss richtig gut durchgetrocknet sein, bevor Du an's Glasieren gehst. Du kannst das durch Kratzen an der Unterseite oder da wo man es nicht sieht, feststellen. Rieselt Staub, ist das Werkstück staubtrocken, wie man das nennt. Fertigglasuren haben den großen Vorteil, dass man sie im Einmalbrand nutzen kann. Das bedeutet, Du kannst die Glasurfarbe direkt auf das trockene ungeschrühte Stück auftragen und musst nur einmal brennen. Im herkömmlichen Verfahren wird das trockene Keramikobjekt erst bei niederer Temperatur gebrannt (geschrüht), dann glasiert und nochmals bei hoher Temperatur, dem sogenannten Glasurbrannt, ein zweites Mal gebrannt. Laut Herstellerangaben sollte man die Flüssigglasuren zwar möglichst auf geschrühte Keramik auftragen, ich kann Euch aber versichern, dass ich durchweg gute Ergenisse mit dem Einmalbrand erzielt habe.
Dein Werk ist also staubtrocken und bereit glasiert zu werden. Wische es mit einem nur leicht feuchten Schwämmchen ab, um sicher zu gehen, dass kein Staub darauf ist. Dies könnte die Glasurergebnisse beeinträchtigen. Aber wirklich nur leicht feucht, der trockene Ton soll nicht wieder aufweichen.
Nun öffne die Dose Deiner Glasurfarbe und rühre sie kräftig durch, bis sich alles schön gleichmäßig verteilt hat und keine Klumpen mehr zu sehen sind. Die Konsistenz der Farbe sollte so sein, dass sie tröpfchenweiße vom Pinsel tropft, also nicht wie Wasser herunter rinnt. Ist sie zu dick, gib ein wenig Wasser dazu. Aber behutsam in kleinen Schritten, nicht zu viel Wasser. Nun streichst Du mit dem Pinsel zügig über den trockenen Ton. Dieser wird die Glasurfarbe rasch aufnehmen. Sie trocknet sehr schnell. Wiederhole das dreimal, aber immer erst dann, wenn der vorherige Anstrick trocken ist. Und ganz wichtig: Lass die Stellfläche unten frei oder wische sie später mit einem Schwamm sorgfältig ab. Die Glasur am Boden würde sich sonst mit der Ofenplatte untrennbar verbinden.
- Trockene oder geschrühte Keramik staubfrei wischen
- Glasurfarbe gut verrühren
- Drei Glasurschichten mit Zwischentrocknung mit dem Pinsel auftragen
- Die Standfläche frei lassen oder abwischen
Es ist nicht damit getan, sich einfach eine Farbe auszusuchen. Zunächst ist zu klären bei welcher Temperatur Deine Keramik gebrannt wird. Es gibt drei grundlegende Temperatur-Bereiche die beim Keramikbrand Verwendung finden. Um die 1.060°C wird die sogenannte Steingut-Keramik gebrannt, nicht zu verwechseln mit der hochgebrannten Steinzeug-Keramik, deren Brenntemperatur bei 1.250°C liegt und die als absolut frostsicher gilt. Dazwischen gibt es noch einen Brennbereich, der um die 1.150°C liegt. Für jeden dieser Brennbereiche gibt es passende Glasuren. Und daran sollte man sich auch halten, um unschönen Überraschungen vorzubeugen.
Da ich frostsichere Gartenkeramik in meinem Shop anbiete, brenne ich ausschließlich im Steinzeug-Bereich, also der hohen Brenntemperatur bei 1.250°C. Nicht alle Hobby-Töpferöfen schaffen diese Brenntemperatur, das sollte also auch noch vorher abgeklärt sein. Ich konzentriere mich bei den nachfolgend aufgeführten Farben, aber auf solche die ich selbst ausprobiert habe, d.h. im hohen Brennbereich.
Jetzt stellt sich die Frage, soll die Glasuroberfläche matt sein, seidenmatt oder vielleicht lieber hochglänzend? Das ist reine Geschmacksache. Ein anderes Merkmal ist aber wichtig: Deckend oder durchscheinend? Da kommt es drauf an, was Ihr glasieren wollt. Ein reliefartiger Untergrund wird mit einer durchscheinenden Glasur viel interessanter aussehen als wenn die Farbe einheitlich deckend ist. Hier dürft Ihr dann gerne auch experimentieren, darin liegt der Reiz.
Ich suchte schon lange nach schönen Wasserblau-Farbtönen. Die Firma Botz hat mir dann eine Auswahl zusammengestellt, die ich gerne getestet habe und Euch hier
vorstellen möchte. Meine Favoriten sind die durchscheinenden Farben aus der Serie BOTZ Pro. Gerade der Charakter des Durchscheinens vermittelt eine Leichtigkeit der Farbe und wirkt äußerst
ansprechend als Meeresfarbe. Kanten von erhabenen Stellen bleiben heller, was einen hübschen Effekt ergibt.
Die abgebildeten Glasurfarben sind online bestellbar
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*BOTZ Aquamarin (durchscheinend)
*BOTZ Seladongrün (durchscheinend)
Diese Farben haben eine gleichmäßig einheitliche Oberfläche. Es kommt dann jeweils auf das Objekt an, das man glasieren will. Beide Varianten, durchscheinend oder
deckend, haben jeweils ihren ganz eigenen Reiz.
*BOTZ Türkisgranit (deckend matt)
Wer sich ausgiebig mit dem Thema Glasuren beschäftigen möchte, dem können diese Bücher bzw. die DVD der Firma BOTZ hilfreich sein. Die DVD gibt neben einer allgemeinen Einführung in das Arbeiten mit Flüssigglasuren, Tipps und Tricks sowie Infos über Glasurtechniken und die verschiedenen BOTZ-Glasuren.
Die Handbücher befassen sich neben grundlegenden Kenntnissen, auch mit Aspekten der Umweltverträglichkeit, aber insbesondere mit der Herstellung eigener Glasuren mittels entsprechenden neuen bzw. altbewährten Rezepturen
.
Das Glasurthema ist sehr umfassend, weshalb ich noch weitere Blogbeiträge dazu schreiben werden. Hier habe ich Euch aber schonmal die wichtigsten Punkte bei der Wahl der Glasur an die Hand gegeben. Ich hoffe ich konnte es verständlich rüberbringen.
Die Verwendung der niedlichen Mini-Pilze ist sehr vielseitig. Ob als nettes Mitbringsel, Deko-Stecker in Pflanztöpfchen, als Tischdeko oder Adventskranz-Verziehrung, die kleinen Keramikpilze sehen überall gut aus und werden auch als Geschenk viel Freude bereiten. Die Herstellung ist einfach und kann auch von Kindern nachgearbeitet werden.
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Die kleinen Pilze werden aus einem Stück geformt. Man benötigt dazu weißen Töpferton. Wer keine Brennmöglichkeit in der Umgebung findet, kann lufttrocknenden Softton verwenden. Das ist ganz simpel, das Werkstück wird alleine durch das Trocknen an der Luft steinhart und kann anschließend noch bemalt werden. Man nimmt ein kleines Stück vom Ton ab, die Menge sollte zwischen Haselnuss- und Mandarinen-Größe liegen. Durch das Rollen zwischen beiden Handflächen formen wir eine runde Kugel. Diese Kugel fassen wir mit Daumen und Zeigefinger, wie unten rechts im Bild zu sehen ist und drücken dann mit den beiden Fingern zu. Die Kugel erhält dadurch eine Art Tallie in der Mitte.
Für die Minipilze benötigen wir kein Werkzeug, sie werden frei von Hand geformt. Im Foto links unten ist die taillierte Tonkugel zu sehen. Es sollte keine Wespentaillie sein, denn wir formen nun den Stiel daraus. Die Rundung für den Pilzkopf nach oben hin halten und mit dem Daumen die Tonmasse nach unten streichen. Den Stiel nicht zu dünn werden lassen, er muss den Kopf noch tragen können und soll zudem noch ein Loch für's Stöckchen bekommen. Wird der Stiel zu lang, kann man ihn unten abschneiden.
Die kleinen Pilze würden natürlich umfallen, deshalb sollen sie später auf kleine Holzstöckchen aufgesteckt werden. Am besten eignen sich dazu Schaschlikstäbchen. Das untere Ende des Pilz-Stiels wird zunächst mit dem Finger etwas flach geklopft. Anschließend von unten ein Loch einstechen, das bis etwa unterhalb vom Pilzkopf reicht. Das Loch durch drehende Bewegungen mit dem Hölzchen etwas erweitern, da es bei der Trocknung schrumpft und sonst später eventuell zu klein sein könnte.
An einem kühlen Ort lassen wir die Pilze jetzt möglichst langsam trocknen. Man stellt dazu Pilz für Pilz auf ein Holzbrett, ideal ist Sperrholz, es geht aber auch ein Küchenbrettchen. Je größer die Pilze sind, desto länger muss die Trockenzeit sein. Erst wenn die Objekte sich nicht mehr kühl und feucht anfühlen, ist der Trocknungsprozess abgeschlossen. Die Tonmasse wird dann steinhart und sichtbar heller. Pilze mit einer Größe von ca. 5 cm sollten nach einer Woche ausreichend durchgetrocknet sein.
Wer Töpferton verwendet hat, kann die Pilze in gut getrocknetem Zustand zum Brennen wegbringen. Wurde lufttrocknender Softton benutzt, werden die Pilzköpfchen nun mit roter oder brauner Acrylfarbe lackiert und evtl. noch mit Punkten versehen. Töpferton verändert die Farbe nach dem Brennen und bekommt je nach Temperatur einen natürlich beigen Farbton. Man kann diese Farbe aber auch mit Softton erreichen, indem man gleich entsprechend farbige Tonmasse verwendet.
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Egal für welchen Zweck, die kleinen Halloween Kürbisse sehen zum Schmunzeln aus und werden sicher Freude bereiten. Toll ist's natürlich, wenn die kleinen Kerlchen auch frostfest sind, dann können sie länger draußen stehen und die ersten Fröste im Herbst können ihnen nichts anhaben. Wer keine Möglichkeit zum Tonbrennen hat, muss aber deshalb nicht traurig sein. Es gibt genug Möglichkeiten auch ohne Töpferofen Keramik herzustellen. Alternativen zum herkömmlichen Ton und eine entsprechende Materialkunde ist in meinem Beitrag Töpfern ohne Brennofen nachzulesen. Einfach mal dran wagen, einen Kürbis modellieren ist nicht sehr schwer.
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Man formt zunächst eine Tonkugel in der Größe etwa wie eine kleine Mandarine. Zu Beginn ist es praktisch den Tonklumpen erst mal mit dem Handballen in eine runde Form zu klopfen, danach rollt man die Tonmasse zwischen beiden Händen so lange hin und her bis eine gleichmäßige Kugel entstanden ist. Das kann bei Anfängern auch mal etwas länger dauern, mit der Zeit bekommt man da aber Übung. Tonfiguren sollten immer innen hohl sein, massiv angefertigte Objekte ohne Loch, führen oft zu Rissen. Wir stechen deshalb mit einem entsprechenden Töpferwerkzeug, dem *Tonausstecher ein Loch aus. Nicht ganz durch, sondern so, dass die Kugel oben noch zu bleibt. Alternativ lässt sich auch ein Apfelausstecher hierfür verwenden.
Aus einem neuen Stückchen Ton formen wir einen Stielansatz. Beide Seiten, die verbunden werden sollen, kratzen wir kreuzweise mit einer Gabel auf. Nun wird ein klein wenig Tonschlicker auf eine der Seiten aufgebracht. Wie man den ganz leicht selbst herstellen kann, habe ich in einem extra Blogbeitrag zum Thema Schlicker beschrieben. Die Teile nun fest aneinander drücken. Der schmierige Schlicker, der wie eine Art Kleber funktioniert, drückt sich in die aufgerauhte Oberfläche und schafft mehr Haftfläche. Die Elemente sind so sicher und haltbar verbunden. Mit dem Finger wischt man rundum vom Stiel etwas Ton nach unten, das bringt zum Einen noch mehr Halt und sieht opitsch ganz gut aus. Wer's nicht mag, streicht anschließend alles glatt.
In gleicher Weise wie zuvor beschrieben wird nun noch die Nase angesetzt. Das Tonkügelchen sollten ziemlich klein sein, damit es nicht plump wirkt. Wichtig ist, dass man nach dem Ansetzen mit Schlicker, nochmal den Ton von der Nase zur Hauptkugel runterwischt. Denn gerade solche angesetzten Kleinteile, wie hier die Nase vom Kürbis, fallen in der Regel gerne nach dem Trocknen ab. Es ist zwar eine filigrane Feinarbeit, aber sehr von Nutzen. Sehr gut eignet sich dazu ein *Modellierhölzchen, die sind nicht teuer und tun gute Dienst. Für Beginner reicht aber auch erstmal ein Küchenmesserchen oder was man sonst so im Haushalt passendes findet.
Ich verwende hier den Stiel vom Töpfermesser, um damit große staunende Augen anzudeuten. Nur leicht eingedrückt bleiben zwei ca. ein Zentimeter große Ringe auf dem Ton zurück. Sicher findet sich etwas im Haushalt, dass man statt dem Messer verwenden kann. Ein Kochlöffelstiel zum Beispiel. Mit der flachen Seite eines Schaschlikhölzchens drücke ich dann die Pupillen ein. Nicht so tief. Nur so, dass sie sich gerade abzeichnen. Schön sieht das aus, wenn sie schräg nach oben oder unten schauen. Wer mehrere Figuren anfertigt, lässt möglichst jeden Kürbis etwas anders aussehen. Der Mund wird ebenfalls nur ganz leicht eingeritzt. Ob der Küribs lacht, staunt oder beleidigt schaut, ist Geschmacksache. Ich finde es am schönsten, wenn jeder etwas anders dreinschaut.
Man kann den so modellierten Kürbis nun einfach an der Luft trocknen lassen, egal aus welchem Material er gefertigt wurde. Nach wenigen Tagen wird er fest genug sein, um die eingeritzten Gesichtszüge noch mit Farbe hervorzuheben. Natürlich kann man die Figuren aber auch einfach so belassen. Meine Kürbisse sind aus Töpferton und werden gebrannt, hier verwende ich Oxide und betupfe damit die Konturen. Das *Oxid wird anschließend abgewischt, bleibt nur noch in den Ritzen zurück und betont das Gesicht sehr gut. Wer lufttrocknenden Ton oder Modelliermasse verwendet hat, kann mit einem feinen Pinsel und schwarzer Acrylfarbe die Linien nachziehen.
Wer sich mit der Mimik von Gesichtsausdrücken schwer tut, kann das lernen. Es gibt Zeichenbücher die viel Wissenswertes vermitteln und Übungen anbieten. Täglich ein wenig skizzieren und mit der Zeit kommt das Geschick von ganz alleine. Es macht richig viel Spaß den getöpferten Figuren mit einem frechen Gesicht den letzten Schliff zu geben. Hier ein paar Buchvorschläge, leider nicht alle in deutscher Sprache, aber zum Nachzeichnen dennoch bestens geeignet.
Wie eingangs schon erwähnt, muss man keinen Brennofen besitzen um solche Halloween-Kürbis-Köpfchen oder andere schöne Dinge zu töpfern. Entweder man erkundigt sich in der Umgebung, manche Schulen oder Töpfereien bieten einen Brennservice an. Es gibt aber auch die Möglichkeit Modelliermasse oder Soft-Ton (lufttrocknende Tonmasse) zu verwenden. Ich habe dazu einen extra Blogbeitrag über diese unterschiedlichen Tonarten zum Töpfern mit oder ohne Ofen, geschrieben. Wer brennen kann und den herkömmlichen Ton verwendet, kann die Werke später auch in *Kürbisorange glasieren, einfacher ist es allerdings gleich eine Tonmasse in der entsprechenden Farbe zu wählen. Es gibt Töpferton wie auch Softton und Modelliermasse verschiedenfarbig.
Nachstehend sind von links nach rechts abgebildet: Steinzeug-Töpfermasse, die je nach Brenntemperatur eine andere Farbe annimmt und bei hoher Temperatur kleine Glanzsprenkel bekommt. Diesen Ton habe ich für die oben abgebildeten Kürbisse verwendet. Im zweiten Foto ist der sogenannte Blauton zu sehen, der bei max. 1.000 Grad gebrannt wird und dann eine hellgelbe Farbe bekommt. Für höhere Brenntemperaturen gibt es ebenfalls *gelbliche Tonsorten. Auf den beiden rechten Bildern ist lufttrocknende Masse in den Farben Sand bzw. Ocker zu sehen. Mit einem Klick auf die Fotos werden Sie zum entpsrechenden Amazon-Angeboten weitergeleitet.
Natürlich kann man die Mini-Kürbisse auch ohne Gesicht herstellen. Dann würde ich mit dem Finger ringsum ein paar Rillen eindrücken, wie unten im Bild zu sehen ist. Form und Farbe ähneln dann der Kürbissorte Baby Boo oder dem Muskatkürbis. Es wurde eine Tonmasse verwendet, die bei einer Brenntemperatur von 1.200 Grad eine gelbe Farbe annimmt. Das ist sehr praktisch, weil keine Glasur mehr nötig ist.
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Der wunderschön warme Farbton der rotbraunen Terrakotta-Keramik macht sie so überaus beliebt. Eine Farbe, die in jeden Garten und zu allen übrigen Farbnuancen passt. Terrakotta vermittelt mediterranen Flair auf Balkon oder Terrasse und weckt in uns Bilder von herrlichen Küstenabschnitten Italiens, von prächtigen Amphoren und Skulpturen. Übersetzt heißt "terra cotta" nichts anderes als 'gebrannte Erde'. Eigentlich Lehm, ein ganz natürliches Material, dass vorallem aus der Toskana stammt.
Wärmeliebende Pflanzen wie Oleander, Bougainvilla und Olive sowie mediterrane Kräuter (Oregano, Rosmarin, Thymian) gedeihen in Terrakotta-Töpfen besonders gut, da das Material sozusagen atmungsaktiv ist. Terrakotta nimmt die Feuchtigkeit des Wurzelballens auf und speichert diese für trockene Zeiten. Erst nach und nach wird das eingespeicherte Wasser dann je nach Bedarf wieder an die Pflanze abgegeben. Auch Zitrusfrüchte wachsen prächtig im Terrakottatopf und werden bei entsprechender Überwinterung bald zur kleinen Orangerie auf dem Balkon.
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Wer Terrakotta-Figuren oder Gefäße töpfern möchte, benötigt dafür roten Ton. Es gibt ihn als *Töpferton, der gebrannt werden muss, aber ebenso auch als *lufttrocknenden Soft-Ton. Beim Brennen erhält der Ton seine schöne rote Farbe bei einer Brenntemperatur unter 1.000C. Bei höheren Temperaturen wird die Farbe immer dunkler. Bei lufttrocknendem Ton braucht man sich darüber keine Gedanken machen, die Farbe ist nach dem Trocknen immer ein Terrakotta.
Terrakotta eignet sich besonders für Töpfer-Anfänger sehr gut, denn es genügt ein einziger Brand ohne Glasurtechnik anwenden zu müssen. Auch die relativ niedrige Brenntemperatur kommt dem Beginner entgegen.
Unter Terrakotta versteht man also eine niedrig gebrannte Tonware, die nicht wasserdicht gebrannt ist. Da das Material noch Feuchtigkeit aufsaugt, sollte es vor Frost geschützt werden. Nicht die Kälte an sich schadet der Keramik, sondern die aufgenommene Feuchtigkeit, die sich im gefrorenen Zustand ausdehnt und die Ware zum Platzen bringt. Es genügt daher die Terrakottakeramik während der Wintermonate an einen geschützten, überdachten Ort zu stellen oder sie mittels einer Haube vor Nässe zu schützen. Wer seine Dekoration lieber ganzjährig im Garten lassen möchte, sollte sich nach frostfest gebrannter Ware umschauen bzw. *hochbrennbaren Ton verwenden, der dann allerdings den Terrakottafarbton verliert und dunkelbraun wird.
Terrakotta bekommt durch die poröse Oberfläche mit der Zeit eine Patina. Wer dies nicht mag, kann eine spezielle
*Imprägnierung für seine Terrakotta-Objekte verwenden. Mehr über Reinigung und Pflege von Terrakotta ist auf meinem Gartendeko-Blog zu erfahren.
In dem italienischen Örtchen Impruneta gibt es ein Tonvorkommen, dass alleine durch seine natürliche Materialzusammensetzung auch bei hohem Brand seine Terrakotta-Farbe behält. Das macht die Impruneta-Keramik zu etwas ganz Besonderem. Andere Terrakotta-Massen werden beim Hochbrand tief dunkelfarbig. Aus diesem Grund ist die Impruneta-Keramik natürlich sehr gefragt, denn sie erhält durch die hohe Brenntemperatur eine gute Frostsicherheit. Leider ist sie deshalb aber auch sehr teuer.
Der weiche Ton bietet sich einfach bestens dazu an eine Musterung hineinzudrücken und der Oberfläche dadurch eine interessante Struktur zu geben. Natürlich gibt es die unterschiedlichsten Gerätschaften dafür im Töpferhandel, aber mit etwas Kreativität finden sich in jedem Haushalt brauchbare Gegenstände, die ein spannendes Ergebnis versprechen. So zum Beispiel Filzstift-Kappen, Sektkorken aus Plastik, Modeschmuckanhänger oder Muscheln. Man kann sich auch ein Sortiment an selbstgefertigten Stempeln zulegen. Dazu werden kleine Tonwürfel mit Mustern versehen, die sich nach dem Aushärten prima als Motivstempel für Keramik verwenden lassen.
Motive auf der späteren Keramikoberfläche lassen sich in den noch weichen Ton durchaus auch einfach frei von Hand einritzen. Zum Freihandzeichnen reicht ein kleiner Zahnstocher, mit dessen Ende man feine Linien zeichnen kann. Diese sollten jedoch nicht zu tief sein, es wirkt feiner und professioneller, wenn die Linien nur flach an der Oberfläche ersichtlich sind.
Sehr gut eignen sich Häkel- oder Spitzendeckchen bzw. grobe Stoffe mit Struktur, wie z.B. ein Kartoffelsack, ein Zwiebelnetz, Tüll oder Klöppelspitze. Ich halte dafür gerne mal auf Flohmärkten Ausschau, dort gibt's oft wirklich ganz tolle Struktur-Vorlagen für wenig Geld. Natürlich ist auch mal was dabei, das sich im Nachhinein dann doch als ungeeignet erweist. Da der Preis bei Flohmarktkäufen aber meist gering ist, lässt sich ein Irrtum doch verschmerzen. Gerade dieses Experimentieren ist es aber auch, was das Töpferhobby so unheimlich interessant macht.
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Auch *Keksstempel aus dem Backzubehör sind prima geeignet um Motive in den Ton zu drücken. Hier sind besonders viele hübsche Weihnachtsmotive zu finden, die zu kreativen Ideen inspirieren. Indische *Mandala-Stempel aus Holz sind zwar relativ teuer, es läßt sich aber wirklich wunderbar mit ihnen arbeiten. Besser als bei Plastik, saugt das Holz Feuchtigkeit auf und sorgt dafür, dass nichts anklebt. Ansonsten sind aber so ziemlich alle Stempel verwendbar, *Spielzeugstempel für Kinder genauso wie der normale *Bürostempel (z.B. mit Wunschtext).
Es gibt im Haushaltswarenbereich *Welgerhölzer mit Motiven zum Plätzchen backen oder um Fondant-Zuckermassen dekorativ zu gestalten. Diese Rollen kann man auch prima zum Töpfern nutzen. Hier entsteht dann schon beim Ausrollen eine entsprechend gemusterte Tonplatte aus der sich z.B. wunderbar Baum- oder Geschenkanhänger ausstechen lassen. Auch *Strukturrollen die eigentlich für die Wandgestaltung angeboten werden, sind bestens geeignet ein Muster in den Ton zu rollen. Selbstverständlich hat aber auch der Töpferhandel entsprechende Rollstäbe im Angebot, die speziell zum Arbeiten mit Ton gedacht sind. Hat man die Wahl zwischen Holz und Plastik, würde ich immer Holz vorziehen, da Rollstäbe aus Plastik gerne auch mal am Ton kleben. Man kann das verhindern indem man die Rolle nach jedem Walzvorgang trocken abreibt.
Es besteht anschließend die Möglichkeit die Musterung dann komplett überzuglasieren oder nur leicht darüber zu streichen so dass die Vertiefungen frei bleiben. Eine dritte Vorgehensweise wäre genau das Gegenteil, nämlich das Abwischen der vorher aufgetragenen Glasur. So bleibt die Farbe ausschließlich in den tieferen Stellen zurück. Selbstverständlich muss man seine Kunstwerke nicht zwangsläufig glasieren, der Ton sieht auch einfach so naturgebrannt sehr hübsch aus. Wird in höheren Temperaturen gebrannt, nimmt die Oberfläche eine leicht unterschiedlich chancierende Note an, was mir persönlich sehr gut gefällt weils so natürlich wirkt. Außerdem hat man den Vorteil, dass das Werkstück ab einer Brenntemperatur von 1.200°C auch frostsicher ist. Bitte bei Ton und Glasuren immer auf die maximale Brenntemperatur achten. Nicht jeder Ton ist für den Hochbrand geeignet.
Punkte sind ganz einfach mit dem Glasurpinsel zu tupfen und sehen immer gut aus. Ob auf glasiertem oder unglasiertem Keramikuntergrund, Pünktchen sind trendy und sehr beliebt. Die Glasurpunkte möglichst zwei- bis dreimal aufstupfen, damit die Farbe gut deckt und die Dotties nicht zu blass ausfallen. Wer die Punkte gerne schön gleichmäßig rund haben möchte, der kann sogenannte *Stupfpinsel mit drehender Bewegung verwenden. Ich nehme am liebsten die *Punktestempel aus Schaumstoff. Besonders gleichmäßig werden die Punkte, wenn man zunächst mit der Hülse eines aufgeschraubten Kugelschreibers kleine Ringe in den Ton drückt. Gibt man in die Mitte dieser Kreise einen Tropfen Glasurfarbe, verläuft der gleichmäßig bis zum Rand und ergibt einen exakt runden Punkt.
Schlicker ist ein Bindemittel zwischen zwei Tonelementen, er dient wie eine Art Klebstoff, um Teile zusammenzufügen. Will man z.B. an einem Werkstück einen Griff anbringen oder einer Figur den Kopf aufsetzen, kommt der Schlicker zum Einsatz. Ich will nachfolgend erklären, woraus Schlicker besteht, wie man ihn verwendet und wie man ihn ganz leicht selbst herstellen kann.
Das braucht man dazu
Die Herstellung von Schlicker ist denkbar einfach. Man sammelt zunächst getrocknete Tonreste. Ich habe für jede Tonfarbe einen entsprechenden Behälter. Die Stücke sollten möglichst klein sein, ich zerpflücke die Tonreste bereits im weichen Zustand. Wollen wir also Tonschlicker anfertigen, nehmen wir uns die getrockneten kleinen Tonstückchen einer einheitlichen Tonfarbe vor und befüllen ein Schraubverschlussglas damit. Nun gießt man das halbe Glas mit Wasser voll und lässt es einige Minuten ziehen. Das Glas dann verschließen und auf den Kopf stellen. Je nach Größe vom Glas und dem Inhalt, ist die Zeitdauer unterschiedlich. Man kann es auch ruhig über Nacht stehen lassen. Sind die Tonreste gut durchgeweicht, schüttet man überschüssiges Wasser ab und rührt mit dem Streichmesser gut durch. Für jede verwendete Tonart sollte ein solches Schlickerglas angefertigt werden. Wenn man nicht regelmäßig töpfert, kann es vorkommen, dass der Schlicker im Glas eintrocknet. Das ist nicht weiter schlimm, man füllt einfach wieder Wasser auf und wartet bis der Ton es aufgenommen hat.
Bei der Verwendung von lufttrocknendem Ton wird anders vorgegangen. Da der Ton ohne Brennen aushärtet, lässt er sich nur schwerlich wieder aufweichen. Daher in diesem Fall bitte eine kleine Menge des noch weichen Soft-Tons mit Wasser zu einem Soft-Ton-Schlicker anrühren.
Wie schon gesagt dient der Tonschlicker als eine Art Klebstoff zum Verbinden von Tonelementen. Die beiden Teile die zusammengefügt werden sollen, kratzt man an den Berührungspunkten mit der Gabel kreuzweise an. Den Schlicker gibt man jedoch lediglich auf eine Seite und verstreicht ihn leicht. Nun die beiden zu verbindenden Teile mit leichtem Druck aneinanderfügen. Die Schlickermasse drückt sich in die aufgerauhte Oberfläche und es entsteht eine bessere Verbindung, als dies bei einer glatten Fläche der Fall wäre. Alle Keramikteile die man ansetzt, sollten nach diesem Prinzip befestigt werden und wenn sie noch so klein sind. Es ist nämlich ärgerlich, wenn das Näschen vom selbstgetöpferten Igelchen nach dem Brand davon kullert. Also immer schön anrauhen und schlickern.
Ist einem ein Missgeschick am bereits trockenen Werkstück passiert lässt sich in bestimmten Fällen der Schaden mit Schlicker beheben. Dies funktioniert aber nur beim ungebrannten Objekt. Man besprüht das Stück mit Wasser, bis es genug Feuchtigkeit aufgenommen hat und eine Bearbeitung möglich ist. Mit Schlicker kann auch ein abgebrochenes Teil wieder angesetzt werden. Wichtig ist, dass beide Seiten den gleichen Feuchtigkeitsgrad haben. Anschließend muss das reparierte Objekt bis zum Brennen wieder gut getrocknet sein. Bereits gebrannte Keramik kann leider nur noch mit einem Spezialkleber für Porzellan und Keramik repariert werden.
Es ist nicht nur eine spaßige Freizeitbeschäftigung, an der die Kleinen ihre Freude haben werden, Töpfern fördert auch die Kreativität und die Feinmotorik. Gleichzeitig stärkt das Kneten und Formen auch die Handmuskulatur, die spätestens beim Schuleintritt für die Schreibübungen hilfreich sein wird. Das Modellieren mit richtigem Töpferton empfehle ich ab dem Schulalter. Für Kindergartenkinder ist die Kinder-Knete nach untenstehendem Rezept besser geeignet. Die ist sehr weich und hat eine geschmeidigzarte Konsistenz. Mit Lebensmittelfarbe lässt sie sich auch beliebig bunt einfärben. Es gibt zwar auch Kinderknete zu kaufen, die selbstgemachte ist jedoch viel preiswerter.
Als meine Töchter noch klein waren, habe ich diese Knete für Kindergeburtstage oft in großen Mengen angefertigt. Das war stets ein riesen Spaß. Auch als Geschenk zum Mitbringen, zusammen mit dem Rezept, war die Knete immer eine gute Idee. Im Garten gab es bei uns einen extra Knettisch für die Kinder mit einer festgetackerten Wachstuchtischdecke. Dort wurde fast täglich geknetet, geformt, ausgerollt und ausgestochen.
400 g Mehl
200 g Salz
1/2 l kochendes Wasser
2 EL Öl
Lebensmittelfarbe
Die Verarbeitung geht ruck zuck in der Küchenmaschine. Mehl und Salz in die Maschine geben, das kochende Wasser zufügen und kräftig verrühren. Zum Schluß noch das Öl und die Lebensmittelfarbe beimischen. Zu meiner Zeit hat man damals vorher noch 2 EL Allaun aus der Apotheke zum Mehl gegeben. Das macht die Knete weich, schön griffig und länger haltbar. Da aber immer die Gefahr besteht, dass sehr kleine Kinder die Knete mal essen, sollte man das lieber weglassen. Die fertige Knete bitte in einem luftdichten Behälter aufbewahren, sie hält sich einige Wochen darin. An der Luft werden die kleinen Kunstwerke hart und haltbar.
Das Töpfern ist für Einsteiger und Fortgeschrittene gleichermaßen interessant. So unterschiedlich die Fähigkeiten auch sein mögen, je nach Wissen und Erfahrung
bietet das Töpferhobby für jede Könnensstufe eine Herausforderung. Für den Anfänger mögen es die kleinen Dinge sein, der Profi freut sich über komplexere Aufgaben und deren Gelingen. Eins kann
ich aber mit Gewissheit sagen, jeder ist gespannt auf sein Ergebnis. Ich übe das Töpfern nun schon etliche Jahre als Beruf aus und das Öffnen des Brennofens ist auch für mich immer wieder eine
Sache mit freudiger Erwartung.
Nun gibt es neben den oben genannten Arbeitstechniken natürlich noch eine Vielzahl von Dingen, mit denen sich der Töpfer auseinandersetzen kann bzw. muss. Die Wahl der Tonmasse z.B., die Verwendung von Glasuren sowie die Technik des brennens. Auch hier gibt es viele Unterschiede, die zu jeweils anderen Ergebnissen führen und der Keramiker wird auch nach vielen Jahren der Übung immer noch experimentieren können. Mich fasziniert das Töpfern, weil ich schöpferisch tätig sein kann. Mit den eigenen Händen aus einem einfachen Klumpen Erde eine Figur zu formen, diese Stück für Stück zur Vollendung zu bringen, das hat etwas sehr meditatives und gibt mir große Freude.
Das Töpfern ist eines der ältesten Handwerkskünste überhaupt. Schon vor 18.000 Jahren haben die Menschen ihr Geschirr aus Ton gefertigt und vielleicht deshalb denkt man bei dem Begriff des töpferns unwillkürlich an das Drehen auf der Töpferscheibe. Dabei gibt es noch viele andere Arten um Keramik herzustellen.
Man fertigt kleine Tonschnüre an und legt sie schichtweise übereinander, wobei die Wülste jeweils angekratzt und befeuchtet werden. Zwischendurch legt man ein Holzbrett oben auf das Objekt und klopft sachte mit einem Kochlöffel darauf, damit die Tonwülste sich gut verbinden. Am Ende werden die noch verbleibenden Zwischenräume von innen und außen verschmiert. Dazu verwende ich gerne die Rückseite einer Messerklinge. Nach diesem Verfahren können große Objekte wie Schalen, Schüsseln, Blumentöpfe oder auch Halloween-Kürbisse hergestellt werden.
Bei der Plattentechnik wird der Ton ausgerollt und zurechtgeschnitten. Um eine gleichmäßige Stärke der Tonplatte zu erhalten, ist es hilfreich links und rechts zwei gleich dicke Leisten hinzulegen. Rollt man nun mit einem Rundholz über die Tonmasse, kann der Ton an keiner Stelle dünner als die Stärke der Holzleisten werden. In der Plattentechnik werden Anhänger, Fliesen, Gartenstecker, Schalen oder auch Teelichthalter hergestellt. Man schneidet die gewünschte Form mit Hilfe von Pappschablonen aus bzw. verwendet gleich entsprechende Plätzchenausstecher dafür. Um eine glatte und ebene Form zu erhalten, legt man wärend des Trocknens ein Holzbrett auf das Tonobjekt. So kann sich das Material während dem Trockenprozess nicht verwerfen. Ist eine geschwungene Rundung erwünscht, wie z.B. bei dem Teelicht unten, wird das Stück zum Trocknen in eine runde Schale gelegt.
Bei dieser Technik verwendet man eine Form als Hilfsmittel. So zum Beispiel Gipshalbkugeln, die es im Töpfereibedarf gibt. Aber auch Dinge aus dem Haus können verwendet werden. Gefällt mir etwa die Form einer Kuchenplatte, einer Seifenschale oder was auch immer, kann auch diese als Vorlage genommen werden. Ich sammle dafür alte Perlonstrumpfhosen, die sich bestens als Trennschicht eignen. Das abzuformende Objekt in den Perlonstrumpf stecken, straff ziehen und verknoten. Dabei darauf achten, dass keine Nahtstelle der Strumpfhose über später sichtbare Stellen führt. Man rollt nun den Ton aus und legt die Tonplatte in die Gipshalbkugeln bzw. über die entsprechenden Wunschformen. Mit einem trockenen Schwämmchen drückt man das Tonmaterial sachte in Form. Überstehende Ränder werden mit einem Stück Holz weggenommen. Bitte bei Gipsformen kein Messer verwenden, geraten Gipsabspringungen (sogenannte Kalkspatzen) in die Tonmasse, kommt es leicht zu Sprüngen beim Brennen.
Das Objekt wird nun in oder auf der Form antrocknen gelassen bis es lederhard ist. Dies bedeutet, dass es nicht mehr weich ist sondern standfest, aber dass es sich noch bearbeiten lässt. Besonders Kugeln werden in diesem Verfahren hergestellt. Man fertigt zwei Halbkugeln und fügt die beiden im angetrockneten Zustand zu einer Kugel zusammen. Dazu werden die Ränder auf beiden Seiten mit einer Gabel angekratzt, eine Seite mit Tonschlicker bestrichen und die Teile zusammengesetzt. Man legt einen kleinen Tonwulst rund um die Nahtstelle, klopft diesen vorsichtig mit einem Holzpfannenwender an und streicht alles vorsichtig glatt. Aus solchen Kugeln lassen sich dann leicht die verschiedensten Tierfiguren abwandeln, bzw. mit Ausschnitten auch Laternen und Windlichter herstellen.
Bei dieser Technik wird zunächst frei modelliert, d.h. die Grundform wird geschaffen. Feinarbeiten hebt man zunächst für später auf. Hier gehört beherztes Eingreifen dazu, denn vielen Anfängern fehlt schlichtweg der Mut, ihr so schön gewordenes Exemplar nun einfach mitten durchzuschneiden. Mit einem Draht geht das bestens. Einmal von oben nach unten durchschneiden und beide Seiten aushöhlen. Als Beginner kann man dazu einen Löffel verwenden, später schafft man sich dazu Tonschlingen in verschiedenen Stärken an.
Man sollte darauf achten, dass die Ränder nicht zu dünn werden sondern möglichst gleichmäßig stark bleiben. Nun die Schnittstellen mit der Gabel kreuzweise aufrauhen, eine Seite mit Schlicker bestreichen und die beiden Teile wieder aneinander setzen. Mit leichtem Druck zusammenfügen, eventuell kleine Tonwülste auf die Schnittstelle legen und alles gut verschmieren. Jetzt kann die Feinarbeit des Modellierens beginnen. Ganz wichtig: Am Ende das Loch für den Luftaustritt nicht vergessen sonst gibt es Bruch im Brennofen.
Das Drehen ist ein dreijähriger Lehrberuf und kann nicht mal eben schnell erklärt werden. Ich besitze zwar eine Drehscheibe, bin aber trotz vieler Übungsstunden noch lange entfernt davon hier Erklärungen abgeben zu können. Wer sich trotzdem daran wagen möchte, dem kann ich entsprechende Lernvideos oder einen Drehkurs empfehlen. Das Drehen auf der Töpferscheibe macht mächtig Spaß, wenn man den Bogen mal raus hat, ist aber auch irre anstrengend und es gibt trotz Verwendung von weichem Drehton ohne Schamotte, richtig rauhe Finger! Mit der Drehscheibe gelingen dann allerdings die schönsten Dinge in Minuten.
Zum Abschluß wäre noch die Technik des Gießens zu nennen. Eine Vielzahl von Gießformen aus Gips stehen für diese Töpfertechnik zur Verfügung. Die Formen sind zwei- oder mehrteilig. Im geschlossenen Zustand wird flüssige Keramikmasse eingegossen und etwas abbinden gelassen. Ab einer gewissen Wandstärke kann der überschüssige Ton ausgegossen werden, es entsteht ein Hohlkörper. Ist der Ton trocken genug, kann die Form geöffnet und die Nahtstellen am Objekt versäubert werden. Die größte Herausforderung ist hier nicht die Gestaltung an sich sondern das Fingerspitzengefühl, wann welches Trockenstadion erreicht ist.
Natürlich kann man einen Töpferkurs besuchen und sich die Grundlagen des Hobbies dort beibringen lassen. In Gemeinschaft macht das viel Freude, man lernt Leute kennen und hat Spaß dabei. Auch ich bin so zu dem Hobby gekommen und muss sagen es war eine tolle Zeit. Wenn ich mir heute aber bestimmte Objekte vorgenommen habe, die vielleicht ein wenig kniffelig sind oder mehr Konzentration verlangen, dann mache ich das lieber alleine. Wer das Töpfern einfach nur mal ausprobieren möchte, kann dies ohne weiteres tun. Es müssen keine größeren Anschaffungen getätigt werden, die Tonmasse ist nicht teuer und Werkzeug benötigt man vorerst auch keins. Als Arbeitsplatz genügt der Küchentisch. Man fängt einfach mal an und wird schnell feststellen, ob einem dieses Hobby liegt oder nicht. Wer erste Erfolge erzielt hat, will sicher bald mehr.
Lufteinschlüsse im Ton bringen das Keramik-Kunstwerk zum Zerspringen. Beim Brennen dehnt sich die eingeschlossene Luft aus, die Luftblasen platzen und zerstören das Objekt. Es ist daher sehr wichtig, die Tonmasse immer so zu bearbeiten, dass keine Luftblasen entstehen. Werden Hohlkörper angefertigt, muss unbedingt ein Loch gestochen werden, durch das die Luft entweichen kann.
Bunte Ostereier in Forsythien oder Haselsträucher zu hängen hat ja Tradition. Wie wäre es denn vor Ostern, statt der bunten Plastikeier, den Garten mit selbstgetöpferten Keramik-Häschen zu schmücken? Das geht fast wie Plätzchen backen und ist eine nette Beschäftigung für Groß und Klein. Das Resultat ist eine über Jahre haltbare Osterdekoration, die sich auch gut zum Verschenken eignet. Ob am Osterstrauß oder im Garten, die Häschen-Anhänger läuten dekorativ die Vor-Osterzeit ein.
Wenn man eine Brenngelegenheit hat, ist Töpferton das ideale Grundmaterial für die Anhänger. Wenn nicht, ist das aber auch kein Problem. Es gibt luftrocknenden Soft-Ton, Modelliermasse oder Knetbeton, die man ebenso verwenden kann. In meinem Blog-Beitrag Töpfern mit Ton oder Modelliermasse, habe ich das Thema noch näher vertieft. Die Handhabung ist ziemlich gleich.Man schlägt die Masse mit einem Rundholz oder einem Nudelholz (was man gerade zur Verfügung hat) flach und rollt sie dann zu einer Tonplatte aus. Die Stärke sollte so ca. einen Zentimeter haben. Das ist dem Plätzchenbacken schonmal sehr ähnlich.
Man sollte darauf achten, dass die Tonplatte schön gleichmäßig ausgerollt wird, d.h. an allen Stellen gleich dick ist. Am besten erreicht man das, indem man links und rechts jeweils eine Holzlatte mit einer Stärke von 1 cm neben den Ton legt. Rollt man nun mit dem Rundholz über die Latten, kann die Tonmasse nie dünner als die Stärke der Holzlatten werden. Das ist eine praktische Hilfe und aus diesem Grund ist ein Rundholz für's Töpfern auch angebrachter als das Nudelholz. Aber für den Anfang reicht es natürlich vollkommen aus. Nun glätten wir die Oberfläche der Platte mit einem Teigspachtel. Man kann sich sowas aus Hartplastik auch einfach zuschneiden. Mit haushaltsüblichen Ausstechförmchen werden nun die Tonplätzchen ausgestochen. Leichter geht das, wenn man die Tonplatte erst eine kurze Zeit antrocknen lässt, damit der Ton nicht klebt.
Ich habe die Hasengesichter genommen, es gehen aber natürlich auch andere Formen. Mit einem Zahnstocher werden ganz vorsichtig die Konturen für das Gesicht gezogen. Nicht so tief einritzen, das wirkt sonst zu wuchtig. Ein Mini-Kügelchen wird als Näschen aufgesetzt. Gut andrücken und an den Rändern mit dem Untergrund verschmieren. Das sollte sorgfältig gemacht werden, damit die Hasen-Näschen nach dem Brennen nicht runterkugeln. Das Loch für das Bändchen nicht vergessen, damit man die Häschen später aufhängen kann. An einem kühlen Ort lässt man die Anhänger dann für ein paar Tage in Ruhe, damit sie richtig trocken werden. Damit der Ton sich nicht verformt, kann man ein Brett über die Anhänger legen. Wegen der Näschen geht das bei unseren Hasengesichtern leider nicht. Bei den Schäfchen im Bild rechts unten, wäre es aber angebracht, damit die Beine sich nicht werfen.
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Den Lämmchen links oben im Bild habe ich einen Schafspelz angelegt. Dazu habe ich Schlicker, einen Tonschlamm den man selbst ansetzen kann verwendet. Man nimmt hart gewordene Tonreste, füllt sie in ein Schraubverschlussglas und gießt soviel Wasser auf, bis alle Teile bedeckt sind. Nach etwas Wartezeit saugen die Tonreste das Wasser auf und werden weich. Überschüssiges Wasser abgießen und den Tonbrei umrühren. Diese Masse schmiere ich nun auf die Körper der Lämmchen um eine Art Fell zu bekommen.
Meine Anhänger sind glasiert, da ich ja Töpferton verwende und die Keramik im eigenen Brennofen brennen kann. Wer die Alternativen *Soft-Ton, Modelliermasse oder *Knetbeton bei der Herstellung der Anhänger verwendet hat, der kann diese noch mit Acrylfarbe oder Porzellanmalfarbe bemalen. Ich mag die Anhänger am liebsten in Naturtönen, bevorzuge Weiß, Creme oder Pastelltöne, jedoch kann man die Osteranhänger durchaus auch bunt wie Ostereier gestalten. Das ist reine Geschmacksache. Zum Schluß bekommen die Anhänger noch ein hübsches Bändchen zum Aufhängen. Ich nehme gerne farblich passende Farben und meistens Karoband. So und jetzt kann's losgehen. Viel Spaß beim Nacharbeiten!
Als Grundform für die Hasen wird zunächst ein Ei geformt wie es in der Anleitung für die Keramik-Ostereier erklärt ist. Daraus können dann ganz leicht die Osterhasen weiterentwickelt werden. Man stellt das noch weiche Ei mit der Spitze nach oben. Wenn es nicht stehen bleiben will, staucht man es ein wenig damit eine kleine Standfläche entsteht.
Um beim Töpfern Teile miteinander zu verbinden benötigt man den sogenannten Schlicker, der wie eine Art Klebstoff eingesetzt wird. Man bereitet ihn aus getrockneten Tonresten zu. Die trockenen
Tonkrümel werden zerkleinert und in ein Schraubverschlussglas gegeben, das Ganze soweit mit Wasser auffüllen, bis die Tonbröckchen gerade so bedeckt sind. Der trockene Ton nimmt das Wasser
schnell auf und man kann nach kurzer Einwirkzeit umrühren und erhält einen sämigen Tonbrei.
Wir formen nun ein kleines ovales Tonkügelchen als Kopf für das Häschen. Beide Teile werden mit der Gabel aufgerauht, wobei eines der Teile leicht mit Schlicker bestrichen wird. Mit leichtem Druck setzten wir das Kopfteil auf den Körper. Der Schlicker drückt sich in die Ritzen auf beiden Seiten und gibt den Teilen eine gute Verbindung. Wie ein kleiner Schal wird ein Mini-Wulst aus Ton um den Hals gelegt, rundherum angedrückt und sorgfältig verschmiert. Angenehm unterstützend in der Handhabung ist dabei ein Modellierhölzchen, wie sie verschiedenartigst im Töpferhandel angeboten werden. Wer jedoch das Töpfern nur mal ausprobieren will kann durchaus auch einen Teelöffel oder ein Küchenmesser verwenden. In einem weiteren Blogbeitrag habe ich übrigens beschrieben welche Werkzeuge beim Töpfern hilfreich sind und welche Alternativen es für den Anfänger gibt.
Die Ohren fertigt man aus einer nochmals kleineren ovalen Kugel, die in zwei Teile geschnitten und auf die eben beschriebene Art an den kleinen Hasenkopf angebracht wird. Nun fehlen nur noch das Stummelschwänzchen und ein Näschen. Bei ganz kleinen Teilen wie der Nase, kann der Tonwulst weggelassen werden. Dennoch sollte man darauf achten, dass solche kleinen Elemente angedrückt und die Ränder gut mit dem Grundkörper verschmiert werden. Solche Teile fallen nämlich nach dem Brennen nur zu gerne ab. Zuletzt wird das Hasengesicht mit einem Zahnstocher aufgemalt. Behutsam und vorsichtig, die Linien nicht zu tief einritzen, das sieht besser aus und lässt sich wieder verwischen und neu probieren, wenn's nicht auf Anhieb gefällt.
Ich steche in die Figuren von unten noch ein Loch, damit sie später auf ein Stöckchen aufgesteckt werden können. Außerdem sorgt das Loch dafür, dass die Hasen von innen gleichmäßig trocknen und verhindert Risse beim Brennen. Die fertigen Hasenfiguren müssen nun gut durchtrocknen, ideal ist es sie auf ein Sperrholzbrett zu setzen. Das Sperrholz entzieht dem Ton gleichmäßig die Feuchtigkeit. Nach einigen Tagen, wenn der Ton sich nicht mehr feucht und kühl anfühlt, kann er gebrannt werden. Bei den Häschen würde ich etwa eine Woche damit warten. Hier sollte man geduldig sein, zu früh gebrannt zerspringt die Keramik sonst.
Wie im Blogbeitrag Töpfern ohne Brennofen ausführlicher beschrieben, können alle meine Anleitungen auch mit lufttrocknendem Soft-Ton, Modelliermasse oder Knetbeton nachgearbeitet werden. In diesem Fall ist dann kein Töpferbrand nötig und die Objekte können im getrockneten Zustand je nach Belieben mit Porzellanmalfarbe oder Acrylfarbe bemalt werden. Die Porzellanmalfarbe kann im Backofen bei 160°C gebrannt werden, die Acrylfarbe hingegen muss überhaupt nicht gebrannt werden. Ein spezielles Tondichtmittel kann dann als Versiegelung über die Farben gestrichen werden, um das Objekt wasserdicht zu machen. Das Mittel ist transparent, dringt in das keramische Material ein und trocknet meist innerhalb von ca. sechs Stunden.
Zum Bemalen von Keramik, für den Innen- und Außenbereich geeignet. Auf Wasserbasis, hohe Deckkraft, schnell trocknend und ohne Grundierung oder Versiegelung verwendbar. Verschiedene Farben sind erhältlich, die alle auch gemischt werden können. Mit Glanz, ein guter Ersatz für eine Glasur, wenn kein Brennofen vorhanden ist.
Eine leicht nachzumachende Osterdekoration, an der man Jahr für Jahr wieder Freude hat, bzw. eine schöne Geschenkidee. Das Töpfern der Ostereier ist gar nicht schwer und man braucht dazu auch nicht unbedingt einen Brennofen. Alternative Materialien wie lufttrocknender Ton, Modelliermasse oder Knetbeton eignen sich genauso wie Töpferton, wobei letzterer auch frostsicher brennbar ist. Mann kann dazu in Töpfereien der Umgebung nachfragen, aber auch Schulen und größere Bastelgeschäfte bieten mancherorts einen Brennservice an. Die lufttrocknenden Varianten müssen nicht gebrannt werden, sondern härten ganz von alleine an der Luft aus. Ich habe dazu einen separaten Blogbeitrag über die verschiedenen Materialmöglichkeiten beim Modellieren und Töpfern geschrieben, nachfolgend soll es nun aber um das Formen und Verzieren der Ostereier gehen.
Man formt zunächst eine Kugel. Ist diese schön glatt und rund geraten, drückt man mit beiden Handballen die Form etwas oval. Das war's dann eigentlich auch schon. Das so entstandene Ei muss
dann kühl und idealerweise auf einem Sperrholzbrett getrocknet werden. Je nach verwendetem Material, können die gut durchgetrockneten Ostereier entweder mit Acryllack bemalt oder zum Brennen in eine Töpferei gebracht werden. In letzterem Fall sollte bereits
bei der Herstellung von der Unterseite her ein Loch eingestochen werden, das reduziert die Gefahr der Rissbildung.
Wenn es bunt glasierte Ostereier aus Töpferton sein sollen, dann benötigen die Eier noch einen zweiten Brand, den sogenannten Glatt- oder Glasurbrand. Vielleicht gibt eine ortsansässige
Töpferei ja eine kleine Menge an Glasur gegen Bezahlung ab. Es lohnt sich mal nachzufragen. Aber auch unglasierte Eier sehen sehr hübsch aus und sind durchaus als Vogelnest eine ganzjährige
Deko. Dann würde ich die Eier aber im Steinzeugbrand, d.h. über 1.200°C brennen lassen, damit sie frostsicher sind. Bunte Ostereier wird man wohl kaum im Winter als Dekoration verwenden, von
daher genügt bei diesen auch ein niedrigerer Brand. Ich dekoriere Keramikeier gerne im Moosnestchen, das sieht recht natürlich aus und gefällt mir persönlich sehr gut.
Wer die Ostereier noch individuell verzieren möchte, kann Muster einritzen, sie im fertigen Zustand bemalen oder mit Punkten versehen. Ich biete meine Steinzeug-Eier gerne mit einer Rosenverzierung an. Dazu nimmt man das leicht angetrocknete Ei in die hohle Handfläche, drückt ein kleines Tonkügelchen leicht darauf und prägt dann mit einer kleinen Rose das Muster ein. Hierzu benötigt man natürlich eine entsprechende Rose oder eine andere kleine Blüte, vielleicht findet sich ja im Haushalt etwas Brauchbares, ansonsten gibt es in Bastelläden oder im Internet auch entsprechende Formen für Rosen zu bestellen.
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Ob nun mit oder ohne Farbe bleibt jedem selbst überlassen, ich finde beide Varianten sehr hübsch. Die Rosen-Ornamente kommen noch besser zur Geltung, wenn man etwas Glasur darauf gibt und diese anschließend wieder abwischt. Am unkompliziertesten zu verwenden sind fertige *Flüssigglasuren. Die zurück bleibenden Farbreste geben dem Motiv dann noch mehr Tiefe. Auch die Verwendung unterschiedlicher Tonmassefarben ergibt ein reizvolles Bild. Während lufttrocknendes Material nur in Terrakotta-Rot und Weiß erhältlich ist, bekommt man Töpferton auch in *Lederfarben, *Schwarzbraun, *Extraschwarz oder *Beige mit Sprenkeln, sogenannten Spots.
Zum Dekorieren oder Verschenken sieht so ein selbstgetöpfertes Ei besonders schön in einem kleinen Nestchen aus. Ich lege das Keramik-Osterei dazu in ein Bett aus frischem Moos. Nun habe ich das Glück, Moos direkt im eigenen Garten ernten zu können. Wer in der Stadt wohnt und nicht so einfach darauf zurückgreifen kann, es gibt ja nichts, was es nicht auch zu Kaufen gibt. Selbst frisches Moos lässt sich bestellen. Ob als Solo-Objekt oder als Osternest mit mehreren Eiern, handgetöpferte Keramikeier sind eine schöne Dekoration und gar nicht so schwer zu machen. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Abdrehen
Die auf der Töpferscheibe gedrehte Keramik wird nach dem Trocknen kopfüber nochmals auf die Töpferscheibe gestellt und mit einem entsprechendem Abdrehwerkzeug werden Tonüberschüsse abgeschält oder abgedreht wie man sagt.
Anganieren
Zusammenfügen von Tonteilen im feuchten Zustand. Aufrauhen beider Teile und eine Verbindung durch Schlicker ist Voraussetzung.
Aussparmittel
Wachs oder Latex werden als Hilfsmittel für Glasuraussparungen auf der Keramikoberfläche verwendet, wenn der Ton an bestimmten Stellen unglasiert bleiben soll.
Aufglasurtechnik
Bemalung bereits fertig glasierter und gebrannter Keramik, die dann nochmals gebrannt wird.
Ball Clay
Aus England stammende Tonart mit hoher Plastizität, die hohe Brenntamperaturen verträgt und nach dem Brennen eine weiße Farbe behält. Als Zutat für Drehton verwendet.
Bestücken
Einsetzen der Keramikstücke in den Brennofen.
Bleifreie Glasur
Zur Verwendung als Gebrauchsgeschirr unbedingt notwendig!
Braunstein
Material zum Einfärben von Tonmassen und Oberflächenvertiefungen
Brennen
Der Vorgang, bei dem der getrocknete Ton im Töpferofen allmählich erhitzt wird, um den Ton auszuhärten bzw. die aufgebrachte Glasur zu schmelzen und einzubrennen.
Brennstützen
Kleine Brennhilfen aus Metall oder beranntem Ton, mit deren Hilfe Keramikobjekte im Brennofen gestützt werden, bzw. als Stützfüßchen für glasierte Elemente.
Craquelé-Glasur
Glasurergebnis mit gewolltem Rissmuster. Zum besseren Hervorheben dieser Musterung, werden die Risse meist noch mit Tinte eingefärbt.
Drehschiene
Werkzeug aus Metall, Holz, oder Plastik mit dessen Hilfe die Wände von gedrehten Gefäßen hochgezogen werden. Auch zum Glätten von Tonplatten geeignet.
Drehton
Ein ton zum Drehen auf der Töpferscheibe, welcher keine bzw. nur sehr feine Schamotte beinhaltet.
Durchbruchtechnik
Mit dem spitzen Töpfermesser werden in den lederharten Ton Durchbrüche eingeschnitten oder Löcher begohrt. So z.B. für Laternen, damit das Licht hindurch fallen kann.
Einbrandverfahren
Schrühbrand und Glasurbrand werden in einem Schritt gemacht, die Glasur bzw. Engobe wird auf as noch unbebrannte Objekt aufgebracht.
Einformen
Die Tonmasse wird als Platte ausgerollt und in eine Gipsform eingedrückt. So kann man z.B. Kugeln herstellen, wobei beim Einformen zwei Kugelhälften entstehen, die nach dem Antrocknen aneinander gesetzt werden.
Eisenoxid
Gebäuchlich ist rotes und schwarzes Oxid, welches auf das Werkstück aufgestrichen und danach wieder abgewaschen wird. Zurück bleibt ein rostroter und schwarzer Schatten in den Vertiefungen, was dem Stück mehr Tiefe verleiht.
Elemente
Heizschleifen im Brennofen
Elefantenohr
Feiner dünner Naturschwamm, der beim Töpfern gerne zum Glätten und verfeinern der Oberfläche genutzt wird.
Engobe
Keramikfarbe aus Tonschlamm, die meist mit transparenter Glasur überzogen wird. Besonders für Bemalungen oft verwendet.
Farbkörper
Metalloxide zum Einfärben von Ton und Glasuren
Fetter Ton
Feiner Ton ohne Schamotte, der sich sehr glatt anfühlt und besonders gut formbar ist
Feuerfest
Hitzebeständiges Material, dass bei hohen Temperaturen nicht schmilzt, so z.B. die Ausmauerung des Töpferofens.
Flussmittel
Bestandteil von Glasuren, welcher den Temperaturpunkt des Schmelzens herabsetzt.
Fritte
Halbfertigglasuren, Bestandteil von niedrig zu brennenden Glasuren, um bestimmte Substanzen gebrauchssicher zu machen.
Gießen
Flüssiger Ton wird in Gipsformen gegossen um Gefäße oder Figuren herzustellen.
Glasur
Glasähnliche Oberfläche für Keramik, die vor dem Brennvorgang als Flüssigkeit mit Sahne ähnlicher Konsistenz auf das Werkstück aufgetragen wird.
Haarriss
Feine Risse in der Glasur, bei unterschiedlichem Ausdehnungsverhalten von Ton und Glasur
Haltezeit
Die Phase wärend des Brennprozessens, bei der die Höchsttemperatur erreicht wurde und für eine bestimmte Dauer gehalten wird.
Hubel
Maßeinheit für Ton (10 kg)
Irdenware
Bei niedriger Temperatur gebrannte Keramik, die nicht frostsicher und nur mit Glasur wasserdicht ist.
Kaolin
Bestandteil von Porzellanton
Körnung
Größenangabe der im Ton vorhandenen Schamottkörner. Um so größer die Körnung, desto rauher der Ton, aber umso besserdie Standfestigkeit.
Kneten
Der Ton wird von Hand aufbereitet, um evtl. Lufteinschlüsse herauszuschlagen. In Töpfereien gibt es hierfür entsprechende Gerätschaften.
Lederhart
Das Stadium des angetrockneten Tonobjektes, das zwar nicht mehr verformbar ist, aber immer noch Feuchtigkeit enthält.
Majolika
Im Süden verbreitete Irdenware, mit Bemalung und Überglasierung.
Magerer Ton
Ton mit grober Schamottierung, sehr standfest für große Objekte geeignet. Die Oberfläche ist aber sehr rauh und das Material lässt sich schlecht ziehen.
Masse
Überbegriff für alle Tonarten
Modellierschlinge
Werkzeug zum Aushöhlen oder Abschaben von Ton
Porzellan
Extrem hoch brennende (1.300-1.500°C) weiße Tonmasse, hauptsächlich aus Kaolin bestehend, meist dünn ausgearbeitet.
Pyrometer
Temperaturanzeige am Töpferofen
Raku
aus Japan stammende alte Herstellungsart von Keramik. Das Obejkt wird nach einem Brand um die 1.000°C mit einer langen Zange in einen Behälter mit z.B. Sägemehl luftdicht eingelegt. Es entstehen dadurch sehr interessante Verfärbungen der Glasur.
Ränderscheibe
Drehbarer Teller zum Bearbeiten eines Werkstücks
Reduktionsbrand
Brennmethode mit begrenzter Sauerstoffzufuhr
Salzglasur
Hochbrand, bei dem während des Brennens Salz in den Brennraum gegeben wird. Das Salz verbindet sich mit dem Ton und es entsteht eine Salzglasur, wie man es von Sauerkrauttöpfen her kennt.
Schamott
Zusatz für Tonmassen zur Erhöhung der Standfestigkeit.
Scheibe
Manuell mit den Füßen oder heute meist elektrisch angetriebene Töpferscheibe, um Keramikgefäße zu drehen.
Scherben
Fachsprachlicher Ausdruck für die gebrannte Keramik
Schlicker
Getrocknete Tonreste werden mit Wasser zu einem Brei angerührt, der zum Verbindung von Tonstücken dient
Schrühbrand
Erster Brand bei niedriger Temperatur (ca. 850°-950°C) der sehr langsam durchgeführt werden muss, um Sprünge zu verhindern. Der Scherben bleibt porös genug, um noch Glasur aufnehmen zu können.
Schwindung
Der Ton schrumpft sowohl beim Trocknen, als auch beim Brennen. Es gibt daher eine Trocken- und eine Brennschwindung, sowie zusammen die Gesamtschwindung. Wird eine bestimmte Abmessung für ein Endprodukt gewünscht, ist es wichtig die Schwindung zu berücksichtigen.
Sgraffito
Kratztechnik bei der Muster in eine Lage Engobe oder Glasur geritzt werden.
Segerkegel
Für Öfen ohne Temperaturanzeige, zu Kontrolle der Brenntemperatur. Es gibt verschiedene Kegel, nach Temperatur unterteilt, sie werden weich und neigen sich zur Seite beim Erreichen der gewünschten Hitze.
Sinterengobe
Zwischending zwischen Engobe und Glasur. Tongrundlage mit Zusätzen einer Glasur. Die Sinterengobe wird wie die Engobe auf lederharten Scherben aufgebracht. Das Ergebnis ist jedoch seidig glänzend wie bei Glasuren und muss nicht mehr überglasiert werden, wie dies bei Engeoben der Fall ist.
Soft-Ton
Spezielle Tonmasse, die sowohl gebrannt als auch an der Luft getrocknet steinhart wird. Töpfern gelingt mit Soft-Ton auch ohne Brennofen, die Objekte sind jedoch nicht winterfest.
Specks
Zusatz für Glasuren oder Ton, erziehlt ein interessantes Ergebniss mit Sprenkelpunkten
Steingut
Bei niedriger Temperatur (ca. 1.000-1.100°C) gebrannter, weißer Scherben, der nur durch eine Glasur wasserdicht wird und nicht frostsicher ist.
Steinzeug
Bei über 1.200°C gebranntes keramisches Erzeugnis, mit oder ohne Glasur frostsicher
Stellmittel
Beimischung zur Glasur, um ein zu starkes Absetzen zu verhindern. Glasuren müssen vor Gebrauch jeweils aufgerührt werden.
Terrakotta
Rotbraune, eisenhaltige Irdenware, die bei niedriger Temperatur gebrannt wurde.
Unterglasurfarbe
Farbe zur Bemalung von Keramik vor dem ersten Brand. Die Bemalung wird durch transparente Glasur im zweiten Brand versiegelt.
Verglasung
Während der letzten Brennphase verdichten sich die Tonpartickel, werden undurchlässig und verglasen.
Versäubern
Tonüberschüsse an Gießkeramik oder handgetöpferten Werkstücken werden im lederharten Zustand beseitigt und geglättet.
Wiederaufbereitung
Bereits getrocknete Tonreste können durch Zusetzen von Wasser wieder flüssig werden. Der entstandene Tonsumpf wird auf eine Gipsplatte gegossen, die das überschüssige Wasser entzieht. Sobald die Tonmasse die richtige Konsistenz hat, wird der Ton zur weiteren Verarbeitung durchgeknetet.
Ziehklinge
Werkzeug zur Glättung von Tonplatten oder zum Hochziehen von Gefäßen auf der Drehscheibe (auch Drehschiene genannt).
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Zum Modellieren mit Ton gibt es viele Spezialwerkzeuge, die aber für Beginner erstmal garnicht unbedingt nötig sind. Als Hilfsmittel können durchaus gängige Küchenutensilien dienen. Hierbei macht es keinen Unterschied, ob man lufttrocknenden *Softton,* Knetbeton, *Fimo oder den *klassischen Ton verwendet, das Arbeitsgerät und die Vorgehensweise ist gleich. So kann man zum Beispiel ein einfaches Nudelholz zum Ausrollen der Tonmasse nehmen. Profi-Keramiker verwenden ein *Rundholz, da es eine breitere Fläche abdeckt und an den Rändern keine Spuren hinterlässt. Wichtig ist auf jeden Fall eine große Schüssel für Wasser, ein Schwamm und ein Lappen. Alles Dinge, die in jedem Haushalt zu finden sind.
Um die gewünschte Menge Ton vom Batzen abzuschneiden, ist ein Draht gut geeignet. Im Töpferhandel gibt es dafür spezielle *Drahtschlingen mit Holzenden daran. Die lassen sich sehr gut handhaben, für den Anfänger genügt aber ein einfaches Stück Draht als Tonabschneider. Wer möchte kann sich auch selbst Griffe montieren. Das Glätten einer ausgerollten Tonplatte erfolgt mit einem *Spachtel. Diese gibt es aus Holz, Metall oder Plastik. Ein einfaches Stück Hartplastik in Form geschnitten tut hier anfangs gute Dienste.
Plätzchenausstecher und selbstgefertigte Schablonen aus fester Pappe können zum Ausschneiden von Motiven genommen werden. Statt teure *Strukturrollen kann man als Anfänger ein Spitzendeckchen verwenden. Das Deckchen auf eine Tonplatte legen und mit dem Nudelholz leicht darüber rollen so dass sich das Muster eindrückt. Es gibt im Fachhandel eine große Auswahl an *Motivstempeln, die aber meistens relativ teuer sein. Wer mir offenen Augen mal durch's Haus geht, wird viele verwendbare Utensilen finden, wie hier z. B. ein Plastiksektkorken oder eine Filzstiftkappe. Damit lassen sich wunderschöne Verzierungen in den Ton drücken.
Weitere Werkzeuge die zum Töpfern benötigt werden, sind z.B. *Lochstecher in verschiedenen Größen. Kleine Löcher kann man als Anfänger mit einem Schaschlikstäbchen stechen, für größere läßt sich ein Apfelausstecher verwenden. Ein *Töpfermesser ist eine tolle Sache, weil es eine sehr spitze und beidseitig scharfe Klinge hat. So lassen sich auch kleine und filigrane Formen präziese ausschneiden. Wer aber noch am Anfang dieses Hobbies steht, kann natürlich auch ein einfaches Küchenkneipchen verwenden. Zum Struckturieren oder zum Aufrauhen von Tonelementen, die verbunden werden sollen, gibt es ein entsprechendes *Kratzholz. Dafür lässt sich aber ebenso gut eine ganz normale Gabel aus der Besteckschublade verwenden. Auch beim freien Modellieren, egal ob mit herkömmlichem *Ton, *Knetbeton, *Fimo oder *lufttrocknendem Softton, wird etwas Werkzeug gebraucht. So gibt es zum Beispiel *Modellierhölzchen in unterschiedlichen Größen und Formen. Damit lassen sich angesetzte Elemente, Kanten und Ecken verschmieren und ebnen. Wo man mit dem Finger nicht hinkommt, ist ein solches Hölzchen angebracht. Jedoch kann man auch mit einem Zahnstocher oder Wattestäbchen recht gute Ergebnisse erzielen.
Zu guter letzt möchte man vielleicht seinem Kunstwerk noch eine Signatur geben, d.h. seinen Namen, die Initialien oder ein Symbol eindrücken. Profis lassen sich dafür entsprechende *Signaturstempel anfertigen. Als Laie kann man sich sowas auch selbst machen. In eine sehr kleine Platte aus Ton oder Modelliermasse wird das gewünschte Zeichen eingeritzt, nach dem Trocknen klebt man das Tonstückchen mit Sekundenkleber auf das Kopfende einer Schraube und hat so einen ganz eigenen individuellen Motivstempel.
*Tonschlingen gibt es in verschiedenen größen und Formen, rund und eckig, je nach Belieben. Man kann damit Tonobjekte aushöhlen, damit sie nicht zu massiv und schwer werden, bzw. sonst auch zerspringen würden. Die Alternative dazu ist ein Kaffee- oder Suppenlöffel, je nach Größe der Figur.
Um das Töpfern nur mal auszuprobieren, reicht ein Klumpen Ton und los geht's. Hat man Freude daran gefunden und töpfert dann öfter, wird man sicher das ein oder andere Hilfsmittel anschaffen. Alle genannten Werkzeuge sind hilfreich und tun gute Dienste wenn man regelmäßig mit Ton arbeitet. Ich möchte sie jedenfalls nicht mehr missen. Zu Beginn geht's aber auch mal so.
Über den Lingen-Verlag ist das Buch 'Für Dich gemacht - Kreatives für Garten & Balkon' erhältlich.
Man findet darin viele Töpferanleitungen und Ideen aus meinem Gartendeko-Blog. Auch wer nicht
auf einen Brennofen zurückgreifen kann, hat die Möglichkeit Gartenkeramik selber zu machen. Es
gibt sogenannten Softton oder Knetbeton, beide Massen trocknen einfach und unkompliziert an der
Luft. Auch auf Farben muss man nicht verzichten. Statt Glasur kann Acrylfarbe genutzt werden.
Ein selbst hergestelltes Weidenherz ist doch eine liebenswerte Geschenkidee. Ob zum Valentinstag, zum Einzug, zum
Muttertag ... Anlässe zum Verschenken gibt es jede Menge. Ich habe dieses Herz hergestellt und dachte mir ich gebe die Anleitung hier mal weiter.
Aus zwei Ruten biegt man sich, wie auf dem Bild ersichtlich, das Grundgerüst für ein Weidenherz. Hier kann auch ruhig mit Draht etwas
nachgeholfen werden.
Nun wird das Grundgerüst mit weiteren Ruten umwickelt. Man steckt den dickeren Teil einer Rute jeweils so, dass er fest fixiert ist oder befestigt
ihn mit etwas Draht. Von Rute zu Rute immer mal die Richtung ändern, damit die dicken Endstücke nicht alle an der selben Stelle sind.
Behutsam Rute für Rute weiter umwickeln und die zarten Enden mehrmals durch das Flechtwerk schieben und so einarbeiten, dass sie sich nicht lösen.
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