Wer im Garten auf
die Verwendung synthetischer Pflanzenschutzmittel verzichten möchte, muß den Blattläusen nicht kampflos das Feld überlassen. Immer mehr Gartenbesitzer greifen auf biologische Maßnahmen
zurück. Durch das Schaffen geeigneter Lebensräume für Nützlinge im Garten, wird einer Massenvermehrung von Schädlingen entgegengewirkt, ein ökologisches Gleichgewicht wird angestrebt.
Insekten sind nicht nur die Bio-Abwehr von Schädlingen, verschiedene Arten übernehmen auch die wichtige Aufgabe der Pflanzenbestäubung. Unberührte, natürliche Ecken im Garten dienen vielen
Insekten als Rückzugsort. Totholz- und Laubhaufen, alte Baumstämme oder Natursteinmauern bedeuten wertvollen Lebensraum für viele Arten von Nützlingen. Aufgrund der heute immer kleine
werdenden Gärten sind solche Bereiche nur noch wenig zu finden, es macht daher durchaus Sinn Insektenquartiere anzubieten.
Ein ausgewachsener Marienkäfer zum Beispiel vertilgt am Tag über 100 Läuse und Flöhe. Ohrwürmer, Marienkäfer und Florfliegen sind die natürlichen Gegenspieler von Blattläusen und sorgen mit ihrem ungezügelten Appetit für eine Reduzierung der Schädlings-Bestände. Früher im Bauerngarten war es üblich für die Nützlinge umgestülpte Tontöpfe mit Holzwollefüllung aufzuhängen oder auf einen Stock zu stecken. Diese einfache Urform des Insektenhotels ist ausreichend um Blattlausjägern wie dem Ohrenkneifer eine Behausung zu bieten. Entgegen einem alten Glauben hat der Ohrenkneifer oder Ohrwurm, wie er auch heißt, gar nicht die ausreichende Kraft zum Kneifen und setzt sich auch nicht in die Ohren anderer Lebewesen wie hin und wieder befürchtet wird. Seine Zangen nutzt er nur zur Selbstverteidigung. Der Ohrwurm ist ein für den Menschen völlig ungefährliches Tier, vielmehr ist er ein äußerst nützliches Insekt über das sich der Gärtner freuen und dessen Vorkommen er fördern sollte. Ohrwürmer sind nacht- und dämmerungsaktive Nützlinge die sich tagsüber gerne verkriechen. Sie suchen nach einem Quartier in dem es dunkel, ausgeglichen temperiert und trocken ist.
Das ideale Insektenhotel sollte recht sonnig, oberhalb der Pflanzen im Beet, in einer Höhe von ca. 1 m stehen. Die Keramik sorgt dafür dass die Unterkunft vor Wind und Regen geschützt bleibt. Wichtig ist das Insektenhotel auch im Winter draußen zu belassen, um den Nützlingen eine Überwinterungshilfe zu geben. Als Füllmaterial eignet sich Heu oder Holzwolle (liegt der Lieferung bei). Der Käferzipfel wird im Frühjahr zunächst dort deponiert, wo Ohrwürmer überwintern (z.B. unter Gehölz oder in der Nähe von Laub- oder Holzhaufen). Etwa ab Juni, wenn die Brutpflege abgeschlossen ist, werden die Blattlausjäger ihr Quartier beziehen. Mit etwas Glück siedeln sich auch Marienkäfer an. Im Folgejahr oder auch schon früher kann das bewohnte Quartier zu befallenen Pflanzen gesteckt werden bis das Blattlausvorkommen dezimiert ist. Wenn kein Blattlausbefall mehr festgestellt wird, sollte man Umplazieren, damit die Ohrwürmer nicht aus Futtermangel an die Pflanzen gehen. Ohrwürmer sind Allesfresser, können also auch mal Pflanzen und Blüten anknabbern, aber hauptsächlich mögen sie Blattläuse, Spinnenmilben und Insekteneier. Insektenhotels aus frostsicherer Keramik können ganzjährig im Garten oder auch auf dem Balkon stehen und müssen nicht gesäubert werden. Schädlingsreduktion ganz ohne Chemie!